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Pilze Pilze Forum Archiv 1999
Re: Wertlose Wälder - gibt es die ?
Geschrieben von: Birgit Antwort auf: Re: Wertlose Wälder - gibt es die ? (Boris)
Datum: 4. Oktober 1999, 22:24 Uhr
Ob das Waldsterben wirklich aufgehört hat, halte ich noch für fraglich. Tatsache ist, daß es nach ca. 10 Jahren praktisch keine Forschungsgelder mehr gab. Der Wald stirbt auch alleine ohne Forschung, wenn es jetzt nicht mehr die Fichten sind, dann sind eben die Eichen dran. Noch vor ca. 3 Jahren waren 80-90% der Eichen sichtbar geschädigt. Tatsache ist, daß die Photosynthese eines Baumes durch vielfältige Faktoren gestört werden kann, ein interessanter Ansatz war bei dem Eichensterben der Aerosoleintrag von Herbiziden. Leider ist dieses Projekt meines Wissens nie gefördert worden. Weiter können der erhöhte Sickstoffeintrag im Boden durch NOx-Emission, Versauerung des Bodens, erhöhte Luftschadstoffe eine Rolle spielen. Entgegen der heute herrschenden Meinung können die Schäden z.B. durch geringe Ozonkonzentrationen in Laborversuchen nachgewiesen werden. Durch Veränderungen im Boden ändern sich sowohl die Lebensbedingungen für Pilze, als auch die der Bäume. Es hat keinen Sinn, in regulativer Manier in dieses komplexe Ökosystem einzugreifen sei es durch Kalkung, Spritzen gegen den Borkenkäfer oder Vernichtung von Pilzen durch FUngizide, da der Einfluß auf die anderen Teile des Systems nicht vorhersehbar ist. Fichten kann man auch in einem Mischwald ernten, viele staatliche Forstämter praktizieren ja schon die natürliche Verjüngung. Es wird nicht mehr direkt angepflanzt, sondern Platz für die nachwachsenden, natürlich ausgesäten Bäume geschaffen. Mit Sicherheit ein aufwendigeres Verfahren, aber ein gesünderer Wald ist auch widerstandsfähiger gegen Krankheiten. Birgit
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