: Im neuen Pilzbuch wird vor allem vor dem
: Gesaeumten Haeubling (Galerina marginata) gewarnt,
: der sogar das Gift der Knollenblaetterpilze
: beinhaltet. Laut Pilzbuch ist der so aehnlich zum
: Stockschwaemmchen, dass man ihn manchmal nur
: am Geruch unterscheiden kann - ich bin haeufig
: ziemlich verschnupft 8-(
: Allerdings gilt das neue Pilzbuch fuer ganz
: Europa. Kann es sein, dass dieser Gesaeumte
: Haeubling bei uns (Deutschland) ueberhaupt
: nicht waechst ?
Der Gerandete Häubling wächst definitiv in Deutschland und
ist noch nicht mal besonders selten. Dass ihm der durchschnittliche
Pilzsammler selten begegnet liegt vor allem daran, dass er in 99%
aller Fälle auf Nadelholz wächst, also an einem Ort an dem ausser
dem Graublättrigen Schwefelkopf kaum Speisepilze gedeihen. Der
Gifthäubling liebt abgefallene Zweige, Stümpfe etc. Wenn man in
der Lage ist nicht nur eine Buche von einer Fichte sondern auch
einen Buchenstumpf von einem Fichtenstumpf zu unterscheiden, kann man
schonmal die Wahrscheinlichkeit für eine Verwechslung stark begrenzen.
Es gibt weitere Unterschiede: G. marginata wächst einzeln oder in
kleineren Gruppen, aber nie in dichten Büscheln wie das Stockschwämmchen
oder die Schwefelköpfe. Das Fehlen des würzigen Stockschwämmchengeruchs ist
auffällig, doch auch wenn man Schnupfen hat kann man den Doppelgänger ausgrenzen
indem man den Stiel genau betrachtet (Lupe!).
Das Stockschwämmchen hat unterhalb des Ringes stets grobe Schuppen.
Hingegen ist der Stiel des Gifthäublings immer schwärzlich und glatt.
Also keine Panik. Wenn man sich die Zeit nimmt seine Funde sorgsam im hellen
Licht zu betrachten kann man dass Stockschwämmchen, meines Wissens einer der
besten und ergiebigsten Speisepilze unbeschwert geniessen.
Ciao, Boris