: Hallo!
: Ich habe gestern in der Nähe von Kiel in einem Buchenwald mehrere Herkuleskeulen gefunden, die größte war knapp 30 Zentimeter hoch. So etwas habe ich noch nie vorher gesehen und auch hier im Norden nicht erwartet. Ich habe die Pilze natürlich stehengelassen. Kann mir jemand mehr zu diesem Pilz sagen? Meine Informationen darüber sind doch eher dürftig!!!

: Gruß
: Sven

Hallo Sven,

Glückwunsch.In deiner Region ist die Herkuleskeule
wirklich nicht sehr häufig.Hier im Saarland ist sie quasi in jedem Laubwald auf Kalk anzutreffen,wo sie stehts in kleineren Trupps fruktifiziert.Ab und zu findet man auch zwei oder drei Exemplare die am Grunde miteinander verwachsen sind.

Bei diesen zu den Großkeulen(clavariadelphaceae ) gehörenden Pilzen,überzieht das Hymenium ohne klare Abgrenzung die Außenseite des Pilzes.Bei ganz jungen Fruchtkörpern,die aussehen wie kleine Kartoffelbovistchen ist noch keine Fruchtschicht vorhanden.Die ersten Fruchtschichtelemente (Basidien,Sterigmen ) erscheinen in der Nähe des Scheitels.Mit zunehmenden Alter breitet sich die fertile Schicht durch die Entwicklung zahlreicher neuer Basidien mehr und mehr nach unten aus.Je näher die Fruchtschicht an die Basis
heranreicht,desto älter ist der Pilz.An der Basis des Fruchtkörpers haftet des öftern ein Filz aus weißen Myzelsträngen.

Clavariadelphus pistillaris ist wegen des bitterlichen Geschmackes seines Fruchtfleisches kaum als Speisepilz verwendbar.
Trotzdem ist es für mich immer eine Freude diesen eigentümlichen Gesellen im Wald zu begegnen.
Und sehr photogen sind sie auch noch.

Tschüß Harry