Hallo Boris !

zu deinem unfreiwilligen Experiment mit dem Tricholoma "pseudo-terreum" kann ich dir die Auflösung geben: Es hat sich mit Sicherheit um Tricholoma orirubens, den Rötenden Erdritterling gehandelt. Die blauen und violetten Flecken an der Stielbasis sehen zwar aus als hätte man den Pilz mit einer Chemikalie malträtiert, aber sie sind echt und zudem ein sichereres Merkmal als das Röten der Lamellen, das oft erst nach Tagen oder gar nicht zu sehen ist. Auch der Mehlgeruch paßt zu dieser Art, ebenso ist er ein eindeutiger Kalkzeiger (zumindest in Ba.-Wü.), zudem wohl Mykorrhizapilz von Fichte und Tanne, kaum von Kiefern wie der Echte Erdritterling (T. terreum).
Wer schon bei Walter Pätzold in Hornberg war wird den Pilz aus den Nadelwäldern des Schwarzwald-Ostrandes (Flözlingen, Locherhof, Seedorf, Mariazell etc.) zu genüge kennen, zusammen mit Lactarius salmonicolor, vielen Phlegmacien, Hygrophorus capreolarius und solchen Sachen.

Grüße aus Stuttgart, wo es trotz bitterkaltem Wetter auch zu einer Beute gereicht hat (Tricholoma terreum und Lyophyllum decastes, an non-kulinarischem war Pholiota jahnii, Tricholoma triste und Hygrophorus lucorum erwähnenswert).
Andreas Gminder

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> Auch ich bin vor Verwechslungen nicht gefeit. So ass ich mal einen Ritterling, den ich auf Kalkboden fand und der Tricholoma terreum taeuschend aehnlich sah. Der Geruch war etwas mehlartiger, die Stielbasis blaute nach langem liegen. Harry teilte mir mit, dass es sich bei meiner Mahlzeit wohl nicht um T. terreum gehandelt hatte, ich weiss bis heute nicht welche Art das nun war. Giftig war sie jedenfalls nicht (auf keinen Fall zur Nachahmung empfohlen... ;-) )

: Gruss, Boris