: : Bringt es einen geschmacklichen Vorteil, den H.
: : n i c h t abzukochen bzw. zu erhitzen und das „Waschwasser“ abzugießen?
: Hallo Thomas,
: meine Hallimascherfahrungen sind schon gut und gerne ca. 25 Jahre her und da haben wir sie nie abgekocht, kann also leider keine Vergleichswerte liefern. Bei uns gibts die Dinger nicht so häufig.
: Gruß
: Birgit
Moin Birgit,
Habt ihr in der Münchner Umgebung soo gesunde Wälder oder soo wenig Holzeinschlag?
Der Halli ist hier oben – aber auch in meiner Heimat, der Eifel – derart häufig, dass man ihn sogar im Straßengraben an ganz jungen Eschen (jawohl!) findet. Habe an meinem überaus langweiligen Wochenende ;-) H. genau an solchen Plätzen gefunden. Dadurch wäre ich fast zu spät zum Technik-Aufbau für unser Theaterstück gekommen.
Das Schärste, das ich einmal mit Hallis erlebt habe, spielte sich am Rand der Nordheide bei einer Försterei namens Einemhof ab: Dort hatten Waldarbeiter eine Schneise in eine große Fichtenschonung geschlagen, und jeder, wirklich JEDER, Fichtenstumpf war bedeckt mit einem dichten Teppich superjunger, knackiger Pilze. Wir haben damals etwa einen Zentner gesammelt, ohne dass man groß gesehen hätte, dass was weggekommen wäre.
Diese Hallimasch müssen alle wie auf ein geheimes Kommando zur gleichen Zeit emporgeschossen sein.
Im selben Waldstück war ich auch einmal mit meiner Verlegerin zum Pilzesuchen. Da wuchsen in 5 oder 6 Hexenringen Anischampignos. Es war erschütternd: Jeder Hexenring – Durchmesser etwa 20 bis 25 m – bestand aus mehreren Tausend Pilzen in allen Stadien des Wachstums. Die gute Frau, selbst begeisterte Jäger- und Sammlerin, stand davor wie ein Hai vor einem Sardinenschwarm. Aber auch ich war ziemlich sprachlos. Wir wußten wirklich nicht, wo wir zuerst anfangen sollten zu pflücken.
Sternstunden, die man nie mehr vergisst!
Leider (in diesem Falle wirklich „leider“, denn damals wohnte ich nur 5 Minuten von diesem Waldstück entfernt) hat es mich ja ins waldarme Nordfriesland verschlagen. Obwohl: Dort gibt es derart viel Wasser und Angelmöglichkeiten, dass ich den Verlust ganz gut verkraftet habe.
Das sind zwar keine Kindheitserinnerungen, da das erst 5 bis 6 Jahre her ist, aber man vergisst es eben nie.
Seufz
Thomas