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Pilze Pilze Forum Archiv 1999
Re: Notwehr im Wald
Geschrieben von: Boris Antwort auf: Re: Notwehr im Wald (Birgit)
Datum: 29. November 1999, 09:39 Uhr
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: Hallo Boris, Hi, Birgit : ich dachte eigentlich nicht an erzürnte Wildschweinmamas bei der obigen Warnung, sondern hab mir vorgestellt wie du mit vorgehaltener Pistole jemanden am Müllabladen hinderst. Capito? Stell dir mal was anderes vor! Stell dir vor, wie ich durch Zufall jemanden dabei erwische wie er a) einen Greifvogelhorst um seine Eier erleichtert. b) Die Ladefläche seines Autos mit ausgegrabenen Frauenschuhen belädt, c.) Vergiftete Köder für Falken auslegt. Alles schon vorgekommen! Selber capito?? In solchen Fällen muß der Betreffende wenn er erwischt wird mit Knast rechnen und kann sich daher auch entsprechend desperat verhalten. Was meinst du, ist in solchen Fällen die Verhältnismäßigkeit der Mittel gewahrt? Ist es in so einem Fall rechtens und billig ihn mit Hund oder Waffe festzuhalten, bis die Polizei eingetroffen ist? Oder ist ein solches Verhalten nur den reichen Pfeffersäcken gestattet, bei denen ein Einbrecher in die Wohnung steigt um vielleicht eine goldene Toilettenschüssel zu entwenden?? Wie gesagt, wenn man nicht kampfgeschult ist, auf keinen Fall den Helden spielen. Lieber die Person heimlich verfolgen und versuchen, die Adresse oder Autonummer herauszukriegen. : Die amerikanischen Vielfraße (Wolverene) hast du noch vergessen, müssen beeindruckende Viecher sein. ;-)) Läufst du im Ernst mit einer Gaspistole im Wald umeinander? (Wenn man so ein Ding verwendet, muß man auch den Umgang damit trainieren.) Bin auch schon mal vor einem Schäferhund geflüchtet bis ich praktisch schon im Fluß stand, aber bisher habe ich immer nur das Handy bei mir, obwohl ich sehr viel alleine im Wald unterwegs bin. Ich habe keine Gaspistole, würde mir aber sicher eine besorgen wenn ich Naturschutzwart irgendwo wäre, da dann die Wahrscheinlichkeit für Konflikte wesentlich höher wäre. Meistens habe ich eine Dose Sprühgas dabei, sollte langen um in Verbindung mit meinem Pilzmesser notfalls auch einen bissigen Schäferhund abzuwehren. Die Tierchen haben nämlich ausgesprochen empfindliche Nasen und mögen das gar nicht. Ich bin leider durch meine Büroarbeit übergewichtig und kein guter Kletterer oder Renner, vier Beine laufen auf langen Strecken sowieso immer schneller als zwei... : Gut, ne Gaspistole als Mittel gegen agressive Tiere sehe ich ja noch ein, schätze das Risiko allerdings als relativ gering ein. Wie gering das Risiko ist, zeigt folgende Geschichte aus eigener Erfahrung: Mir ist an diesem Tag fast das Herz in die Hose gerutscht. Glücklicherweise war die Bache nicht in unmittelbarer Nähe und ich beeilte mich, schleunigst den Weg zurückzukommen den ich kam. Wenn eine wütende Wildschweinmutti wie ein angreifender Panzer auf einen zustürmt und vorhat einen zu Hackfleisch zu verarbeiten, hilft kein Rennen und auch keine Sprühdose. Manchmal bleiben die Wildsäue wenn man die Nerven behält und stocksteif stehen bleibt, in allerletzter Minute ebenfalls stehen. Manchmal auch nicht... : Als Mittel gegen Menschen wirklich nur als allerletzte Möglichkeit. Man denke nur an die Zustände in einigen Schulen, da gehts mit einem kleinen Messerchen los und endet damit, daß Lehrer erschossen werden. Das Ganze erinnert mich doch fatal an eine Aufrüstungsspirale... Tja, wie ich schon sagte. Zum Frieden gehören immer mindestens zwei, für Krieg langt leider schon einer. Filmhinweis: "Falling down" mit Michael Douglas. : pazifistische Grüße Gleiche zurück, Boris
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