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Pilze Pilze Forum Archiv 1999
Re: Amanitin - ein fast unzerstoerbares Teufelszeug!
Geschrieben von: Holger Antwort auf: Amanitin - ein fast unzerstoerbares Teufelszeug! (Boris)
Datum: 7. Dezember 1999, 10:06 Uhr
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: : : Die zweite Frage ist, wie lang dauert es bis sich die Leber erneuert hat? Zum Glueck ist die Leber das Organ mit der besten Regenerationsrate, was ja bei der Trinkerentwoehnung einem zugute kommt. Oder auch bei Verzehr der Fruehjahrslorchel, wenn mehr Gift hinzugefuehrt wird als die Leber neutralisieren kann: Daumen runter! : Das eigentliche Problem ist bei Amanitin die unerhoert stabile Struktur. Schon kleinste Mengen verbleiben im Blutkreislauf, schaedigen die Leber wiederholt und werden fast nicht abgebaut, da der Koerper kein Enzym hat mit dem er die ringfoermigen Molekuele knacken kann, daher sind hier bereits kleinste Mengen toedlich! Gyromitrin, Alkohol, Methanol und aehnliche kleinmolekuelige Zellgifte koennen hingegen von der Leber abgebaut werden, wenn auch nur langsam. : Das fuehrt mich nun zu einer Frage aus dem Bereich der Biotechnik: Es ist doch heute moeglich, Enzyme masszuschneidern. Koennte man nicht ein Enzym synthetisieren, dass einen Amanitin-Ring aufbrechen koennte und es nutzen um eine Vergiftung zu neutralisieren? Manche Tiere verfuegen ja sogar bereits ueber amanitinspaltende Enzyme. Oder wuerde der Koerper ein solches Enzym schneller abbauen, als es das Amanitin abbauen koennte?? :-o : Boris Also, über beschleunigten Abbau weiß ich leider nichts. Aber der Schutz der Leber durch Syllimanin (oder so ähnlich, kommt in der Mariendistel vor) ist eventuell möglich. Jedenfalls wird's auch in der Therapie der Vergiftung angewendet. Jedenfalls wäre ein Salat aus Mariendistelsamen mit Knollis für Mutige ein nettes toxikologisches Roulette - abgesehen vom Einsatz. ;-| Holger
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