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Pilze Pilze Forum Archiv 1999

Re: Dibbelabbes?

Geschrieben von: Thomas Pruß
Datum: 14. Dezember 1999, 13:08 Uhr

Antwort auf: Re: Dibbelabbes? (Birgit)

: : : Hier das Rezept für 4 Personen

: : : 1Kg kartoffeln
: : : 2Eier
: : : 1 mittelgroße Zwiebel
: : : 1kleine Stange Lauch
: : : 50gr.Mehl
: : : 1/2 Doppelweck ( Semmel )
: : : 150-200gr.geräucherter Bauchspeck

: : : Die Kartoffeln schälen und durchreiben (Kartoffelreibe).Sollten sie zuviel Saft ziehen,etwas abschütten.Speck in Würfel schneiden und knusprig braten.Die Semmel in etwas Milch aufweichen (gerade nur soviel wie vom Semmel aufgesaugt werden kann)und kurz aufkochen.Lauch in feine Ringe schneiden.Zwiebel sehr fein hacken oder ebenfalls durch die Reibe drücken.Alle Zutaten miteinander vermischen (nicht das Bauchspeckfett).Wird diese Masse jetzt in einer gefetteten Auflaufform im Backofen gegart nennt man das ganze "Schales" (200 Grad ca.1 Stunde). Wird die Masse aber in einer größeren Pfanne (Dibbe) gerührt,kommt dann der Dibbelabbes (Labbes = Großer )dabei heraus.
: : : Man laßt die Masse dabei immer gut anbräunen und wendet sie dan mit einem Schieber.das ganze passiert dann mehrmals,so das die Knusperkruste immer ins innere der Masse gearbeitet wird.Der Dippelappes ist gar wenn die Masse eine einigermaßen feste Konsistenz erreicht hat.
: : : Zum Fetten der Auflaufform oder der Pfanne kann das Bauchspeckfett verwendet werden.

: : : So Birgit,das war eine kleine Einführüng in die saarländische Grumbeerkich.Ich hoffe deine Anfrage ist ausführlich genug beantwortet.Und komm ruhig mal auf die Idee den Dibbelabbes zu probieren.Schmeckt wirklich lecker.

:
: Hallo Harry,

: das Rezept wird sicher mal ausprobiert, da ich auch so einen Kartoffelfan zu Hause habe. Danke!

:
: : Zum Thema Exotik muss ich Dir aber eine Geschichte über eine ganz besondere Geschmacksverirrung erzählen (vielleicht war’s aber auch nur ein Härtetest, den meine damalige Freundin und heutige Frau Inge mit mir veranstaltete, um zu erfahren, ob ich hart genug bin für die nordfriesische Küche):
: : Nach dem Angeln machten wir eine kleine Kaffepause bei meinen Schwiegereltern, und auf dem Herd stand ein Topf mit einer braunen Masse, die ich für Schokoladenpudding hielt. Ich war deshalb etwas erstaunt, als Inge sich wie wild darauf stürzte und die Masse auslöffelte. „Probier mal, ist lecker“, forderte sie mich auf. Ich nahm also einen Happen – immer im Glauben, dass es Schokoladenpudding sei – und dann ging die Post ab. Das Zeug schmeckte einfach fürchterlich. Thomas bekam erst dicke Backen, dann einen roten Kopf, dann schnelle Beine und dann kam das Gemölter in hohem Bogen wieder raus – glüclicherweise ins Klo.
: : Was hatte ich da gegessen?
: : Schwarzsauer (auf plattdeutsch Swatsuur), eine Art Blutsuppe! Seitdem mache ich in NF um jede braune, harmlos nach Schokoladenpudding aussehende Substanz einen weiten Bogen.

:
: Hallo Thomas,

: Bei Euch da oben gibts doch meines Wissens nach so ne Art Wurst, mit ca. 20 cm Durchmesser, die auch nur aus Blut hergestellt wird? Mir fällt gerade der Name nicht ein, die Wurst wird dann in Scheiben gebraten. Ich fands gewöhnungbedürftig, aber gar nicht so schlecht, aber bestimmt nix für jeden Tag ;-)).

: Liebe Grüße

: Birgit

Hallo Birgit,
die heißt „Grützwurst“ und firmiert in Westfalen unter „Pannas“. Die wird mit Blut und Buchweizenschrot hergestellt. Glaube ich zumindest, nagle mich nicht fest!
In der Tat, gebraten ist sie am leckersten. Im rohen Zustand erinnert sie mich immer ein bisschen an das Pemmikan der Indianer. Das ist so ’ne Art Vollwert-Müsliriegel mit Fleisch.
Du kennst Pemmikan nicht?
Also hier die Herstellung, nicht ganz ersnt gemeint, nach dem Kanadaexperten Elmar Engel:
Man braucht einen alten Lederstiefel, getrocknetes Kariboufleisch, einen alten Pudel, 2 Kilo Pilze, 200 g Schießpulver, 10 rostige Nägel, Pfeffer, Salz, Wildreis und das Fett von einem Biber samt den Schwanz.
Das Ganze wird zerkleinert, gemischt, in de Stiefel gefüllt, aufgekocht und 2 Wochen stehen gelassen. Nach ca. 5 Tagen bildet isch an der Oberfläche eine weiße Schicht – das ist das Pemmicillin.
Unter dem Pemmicillin befindet isch das Pemmikan. Und eine Unze Pemmikan bringt einen Trapper eine Meile weiter… ;-)
Aber ehrlich: Dibbelabbes ist weeesentlich leckerer!
Gruß
Thomas



Beiträge in diesem Thread

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Re: Dibbelabbes? -- Thomas Pruß -- 14. Dezember 1999, 11:34 Uhr
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Re: Dibbelabbes? -- Thomas Pruß -- 14. Dezember 1999, 13:08 Uhr
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Re: Gelbstieliger Muschelseitling als Speisepilz??? -- Andreas -- 12. Dezember 1999, 18:18 Uhr
Re: Gelbstieliger Muschelseitling als Speisepilz??? -- MUFTI -- 13. Dezember 1999, 19:12 Uhr
Re: Gelbstieliger Muschelseitling (Bild) -- Boris -- 15. Dezember 1999, 14:06 Uhr

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