: : Hallo Birgit,
: : Wir Saarländer haben eine besondere Vorliebe für die Grumbeere (Kartoffel)entwickelt,weshalb uns unsere Nachbarn auch scherzhaft als Grumbeerbäuch bezeichnen :-))Sehr beliebte Gerichte sind - Schnippelchesbohnesupp und Grumbeerpanneichelscher,Herzdriggerte,Gefillte mit Specksoße,Verheirate,iwwer-de-Platt-Geschmelzde,Schales und natürlich der berühmte Dibbelabbes (Natürlich mit vier B )
: : Hier das Rezept für 4 Personen
: : 1Kg kartoffeln
: : 2Eier
: : 1 mittelgroße Zwiebel
: : 1kleine Stange Lauch
: Wow, natürlich kenne ich Dibbelabbes (mit 4 B), und ich könnte mich da reinsetzen. Ich habe ihn auch schon gekocht, und sogar meine Kinder haben ihn gegessen. Man merkt doch die Nähe zu Frankreich.
: Zum Thema Exotik muss ich Dir aber eine Geschichte über eine ganz besondere Geschmacksverirrung erzählen (vielleicht war’s aber auch nur ein Härtetest, den meine damalige Freundin und heutige Frau Inge mit mir veranstaltete, um zu erfahren, ob ich hart genug bin für die nordfriesische Küche):
: Nach dem Angeln machten wir eine kleine Kaffepause bei meinen Schwiegereltern, und auf dem Herd stand ein Topf mit einer braunen Masse, die ich für Schokoladenpudding hielt. Ich war deshalb etwas erstaunt, als Inge sich wie wild darauf stürzte und die Masse auslöffelte. „Probier mal, ist lecker“, forderte sie mich auf. Ich nahm also einen Happen – immer im Glauben, dass es Schokoladenpudding sei – und dann ging die Post ab. Das Zeug schmeckte einfach fürchterlich. Thomas bekam erst dicke Backen, dann einen roten Kopf, dann schnelle Beine und dann kam das Gemölter in hohem Bogen wieder raus – glüclicherweise ins Klo.
: Was hatte ich da gegessen?
: Schwarzsauer (auf plattdeutsch Swatsuur), eine Art Blutsuppe! Seitdem mache ich in NF um jede braune, harmlos nach Schokoladenpudding aussehende Substanz einen weiten Bogen.
: Schüttel,
: Thomas
Hallo Thomas,
Gratulation zum exquisiten Geschmack Deiner Inge und deren Eltern. Dieses leckere Gemisch gibts auch hier ( in N-Baden) und heißt "Herz-Pfeffer", ob ersters drin weiß ich nicht , zweiter nur in Spuren. Den gibts immer so 3,4 Tage nach der Hausschlachtung, bei der natürlich eine Tasse Blut vom Abstechen aufbewahrt werden muß. Das genaue Rezept kenne ich garnicht, das weiß meine Mutter vielleicht noch und meine Omas sind schon lange tot. Aber ich erinnere mich gut an die kalten Wintertage, wo es davon einen Teller mit selbstgebackenem Brot dazu gab, zur Verfeinerung einen Löffel Essig dazu, zusammen mit Schälrippchen (die waren meist schon eingelegt in Salzlauge und verbreiteten beim Kochen einen Geruch, der jede Nebelkappe vor neid erschwärzen lassen würde).
Das ganze hat aber so einen interessant vom Mainstream abweichenden Geschmack, dass es wie ein Gericht aus einem anderen Kulturkreis daherkommt. da gebe ich Dir recht, ist nicht was für jeden. Aber ich habe es geliebt. Seufz. Wenn ich auch sonst die Hausschlachtung hasste...
Mahlzeit!
Bruno