: Angeblich soll der Kaiserling auch mit alten Fliegenpilzen der "normalen" Sorte zu verwechseln sein, weil die rote Farbe manchmal durch Regen etwas ausgewaschen wird und Stiel und Lamellen gelblich färben kann. Ich stelle mir allerdings vor, daß die Färbung dann wohl ziemlich ungleichmäßig ausfällt.

Diese haben aber nicht das Hauptmerkmal des Kaiserlings, die Volva. Es soll zwar gelegentlich Feuchtwetterformen des Fliegenpilzes geben bei denen die Gesamthülle mehr oder weniger vollständig abrutscht und am Stielgrund verbleibt, das ist dann aber eine recht brüchige und vergängliche Sache die man nicht mit der weiten, weißen häutigen Volva vergleichen kann wie sie bei A. caesarea und auch bei A. phalloides auftritt.

Vorgestern habe ich übrigens einen Abschiedsbesuch in meinem Xerothermwald gemacht und war schockiert wie die Pilzflora in nur einer Woche zurückgegangen ist. All die schönen Pilze der letzten Woche, all die Sommersteinpilze, Scheidenstreiflinge, Schwarzen Steinpilze, Täublinge und Ziegenlippen - alles weg. Lediglich der Kaiserling, der an das trockene Wetter besser angepasst ist als die anderen Pilzarten war noch in einigen schönen Schimmel- und Schneckenfreien Exemplaren zu finden, darunter auch ein Riesenexemplar mit 12 cm Hutdurchmesser und ein lebhaft rotes Exemplar das an A. muscaria erinnert, sowie einige noch nicht geöffnete "Hexeneier".

Aber damit dürfte dann auch der Zauber endgültig vorbei sein. Wenn Georgs Wettervorhersage eintritt und auch die tieferen Bodenschichten austrocknen werden wohl keine neuen Exemplare mehr wachsen. In den warmen Sommermonaten wird der Pilzsammler sich wohl mit holzbewohnenden Arten begnügen müssen, Dachpilze zum Beispiel wachsen manchmal auch bei längerer Trockenheit.

Zeit zum Schwimmengehen, Pilze gibts dann wieder im September!

Schöne Grüße, Euer Boris