Schoenen Tag alle zusammen.
Diese Woche habe ich mal etwas tiefer in die Tasche gegriffen und meine Sammlung der Pilze-die-ich-noch-nicht-probiert-habe um eine weitere Art reduziert. Ergebnis des ganzen war ein huebsches Koerbchen mit Sommertrueffeln (Tuber aestivum) aus Frankreich frisch importiert. Das erste Exemplar habe ich schon verspeist und ich bin echt begeistert. Als Wuerzpilz ueber Eier, Pasta und feine Speisen gehobelt entwickeln Trueffeln einen besonderen, nur ihnen eigenen Geschmack und ein "Bratensosse"-Aroma dass das ganze Haus durchdringt. Bei der Wintertrueffel (Tuber brumale) ist der Geruch noch staerker. Ich kann Pilzkoechin Leonie nur mal empfehlen ein paar Versuche mit Trueffeln zu machen, es lohnt sich!
Nun bin ich aber nicht nur Pilzkoch sondern auch Pilzoekologe und es wuerde mich ja sehr interessieren wo diese Pilze wachsen. Sie kommen auch in Deutschland vor, insbesondere in meinen badischen Landen, soviel weiss ich. Aber ich weiss echt nicht in welcher Art von Wald man so etwas suchen soll. Steinige Kalkwaelder, ich nehme an die typischen Leberbluemchen und Orchideenwaelder? Oder eher Auenwaelder? Wuerde mich interessieren in welcher Ecke Baden-Wuerttembergs die Suche am erfolgversprechendsten ist. Ich mache mir natuerlich keine Illusion, ohne "tierische Hilfsmittel" ist die Chance solche Pilze zu finden geringer als ein Sechser im Lotto, aber in einem solchen Kalkwald findet man auch andere nette Dinge wie diverse seltene Roehrlinge, Taeublinge und Milchlinge.
Ich bin schon recht viel rumgekommen und habe viele Arten von Waldtypen gesehen, bodensaure Steinpilzwaelder, trockenwarme Kaiserlingswaelder, kalkreiche Morchel-Auenwaelder, Bovistreiche Duenenwaelder oder naehrstoffreiche Champignon-Bruchwaelder. Aber gute Kalkbuchenwaelder fehlen in meiner Sammlung noch und das ist der Grund warum ich wohl auch so wenig Kalkholde Pilze kenne. Am naechsten kommt dem wohl noch ein Loess-haltiger Waldmeister-Buchenwald in dem ich schon zweimal den Fransenwulstling gefunden habe. Leider ist dieser Kalkbuchenwald sehr verkrautet und fuer viele Arten zu dunkel und dauerfeucht. Meine Frage ist nun, in welcher Region Baden-Wuerttembergs findet man noch diesen steinigen Muschelkalkuntergrund, der im Schwaebischen ja sehr haeufig ist (Aber so weit will ich eigentlich nicht fahren :-). Und Waelder natuerlich! Die Gegend um Gruenstadt z.B. hat genau den richtigen Boden, aber da haben diese Bloedmaenner ja alles fuer ihre Wein-Monokulturen abgeholzt. :-<
Pilzfreunde in Baden-Wuerttemberg die in einer geeigneten Ecke leben koennen sich ja mal mit mir kurzschliessen, ich bin immer begierig neue Biotope kennenzulernen und meinen Horizont zu erweitern... ;-)

Gut Pilz! Boris