: Mein Garten wird von meinem 1-jährigen Sohn als Spielfläche benutzt. Dieser Garten hat eine Fläche von 6x14m und da mein Sohn ausschließlich krabbelt reicht das auch aus. Ein Kind in diesem Alter hat leider den Nachteil das alles was es sieht ersteinmal in den Mund steckt. Da die Mykologie nicht zu meinen Hobbys zählt, erzeugt die Vorstellung von Pilzen im Mund meines Sohnes ersteinmal großes Unbehagen bei mir und meiner Frau. Darum habe ich mir ein Bestimmungsbuch gekauft, welches mir aufgrund seiner Interpretationsspielräume keine große Hilfe ist. Ob es Feld- oder Nelkenschwindlinge sind kann ich nicht mit Bestimmtheit sagen. Solange ich keine Sicherheit habe, entferne ich die Pilze mit der Hand. Auf den Einsatz von Pestiziden habe ich auch schon in der Vergangenheit verzichtet.

: Ich denke, daß viele Leute aufkommende Pilze aus Unsicherheit und Unwissenheit entfernen. ICh auf jeden Fall werde solange die orale Phase meines Kindes anhält und ihm nicht begreifbar zu machen ist, daß u.U. ein Naturschauspiel stattfindet, auf Nummer sicher gehen und Wildkräuter, Pilze u.ä. von meinen paar quadratmeter Rasen entfernen.

Vor einigen Jahren habe ich im Garten eines professionellen Orchideengärtners eine interessante Lösung zum Thema gesehen. Besagte Gärtner hat selbst kleine Kinder was ihn aber nicht davon abhielt ein Sumpfbeet und einen Riesenteich im Garten anzulegen. Die Lösung: Er teilte den Garten mit Hilfe von Sportlernetzen in verschiedene Zonen auf. Wenn man damit leben kann dass der Garten eine Zeitlang wie ein Tennisplatz aussieht bis die Kleinen groß sind, ist das wohl die perfekte Lösung: Chemiefrei und mit Plätzen für Kinder und Natur gleichermassen. Teil einfach die Stellen mit dem größten Pilzwachstum ab und du hast gleich einen Garten für leckere Speisepilze als kostenlose Dreingabe.

P.S. Persönliche und vulgäre Beleidigungen durch einige "Naturschützer von Gottes Gnaden" haben genau denselben Naturschützer vom Artenschutz völlig auf die Hybridenzucht und Gärtnerei aus reinem Eigennutz umschwenken lassen - was für eine Verschwendung! Nur so als Denkanstoß, Leonie, was zu unbedachte Worte anrichten können. Nachdem ich genau die gleiche Behandlung erfahren habe bin ich versucht es ihm nachzutun obwohl ich die Natur sehr liebe - aber noch mehr liebe ich menschliche Werte: Achtung, Höflichkeit und Freundlichkeit.

"Furcht ist ein seltsamer Nährboden. Gehorsam wächst darauf besonders gut, in ordentlichen Reihen die das Unkrautjäten leicht machen. Aber manchmal wachsen -unter- der Oberfläche, tief im verborgenen, die Kartoffeln des Trotzes heran..."

Terry Pratchett, "Einfach göttlich"