Endlich ist es enthüllt. Der Wissensdurst unseres lieben Dr. Faust machte auch vor den Pilzen nicht halt. Hier sein nur selten zitierter "Monolog im Mischwald".

Warum Dr. Faust an den Pilzen verzweifelte (Monolog im Mischwald)

Habe nun, ach! Lamellenpilz',
Maronen und den Zunderschwamm
Und leider auch den Parasol
Durchaus studiert, mit heißem Bemühn.
Da steh' ich nun, ich armer Tor,
Und bin so klug als wie zuvor.
Heiße "Pilzfreak", heiße "Pilznarr" gar
Und ziehe schon an die zehn Jahr'
Durch Wälder und durch wiesengesumm
Auf der Suche nach Boletus und amanita herum.
Und sehe, dass wir nicht alle Pilze kennen können!
Das will mir schier das Herz verbrennen.
Zwar bin ich gescheiter, als viele der Sammler,
auch als manche der bayerischen "Schwammler"
Fürchte mich weder vor Knollis noch Hexis -

Dafür ist mir auch alle Freud' entrissen,
Bilde mir nicht ein, alles über Pilze zu wissen.
Bilde mir nicht ein, ich könnt euch was lehren.
Die Pilze zu sammeln und zu vermehren.
Auch ich seh' oftmals voller Sorg':
Hab selbst nur wenig Pilz im Korb;
Es möchte kein Sammler so länger leben!
Drum hab' ich mich den Zauberpilzen ergeben.
Ob mir durch deren Kraft im Mund
Nicht manch' Geheimnis werde kund.
Dass ich nicht mehr geknickt, zerschunden,
Zu sagen brauche: "Nichts gefunden".
Dass ich erkenne, wo im Wald
Mein Schritt vom Pilzhut widerhallt.
Seh' alle Pilz' an Ort und Stell',
Dank Internet auch virtuell.