moin josh!

manchmal ahnt man etwas und ist nicht konsequent genug, es zu ende zu denken - bis man geholfen wird...

ich habe vor zwei wochen in kärnten versucht, alle vertreter der coprinaceae und strophariaceae in einem begrenzten talabschnitt zu bestimmen, ausgerüstet u.a. mit gerhardt, phillips und lange, und stieß auf die selben unstimmigkeiten wie du.

ich habe beide exemplare bestimmt, den "echten", dunklen p. coprophila (ohne gerhardt ;-), häufig, immer direkt auf mist) sowie den bei gerhardt als p. coprophila bezeichneten pilz, größer, heller, anders und meist nicht auf frischem mist, der mir eher vorkam wie der von phillips beschriebene stropharia merdaria (wer bezahlt eigentlich diese übersetzer?).

zu allem übel fand ich von letzterem, anhand bleems und deiner bilder klar als p. merdaria identifizierten exemplar noch ein doppelgängerisches, größeres, strammeres, "saubereres", wurzelndes geschwist - gerhardts verwechslungshinweis hat mich vollends verwirrt, sodass ich die ganze sache verdrängt habe.

was bleibt, sind eine erkenntnis und viele fragen:

1. deine beobachtung ist richtig, deine hypothese zur ursache von gerhardts irrtum ist sehr plausibel.

2. wenn wenn gerhardt also p. merdaria zeigt und beschreibt, ihn aber p. coprophila nennt, was meint er dann mit dem, was er p. merdaria nennt? und was war das von mir beschriebene geschwist? gibts noch einen große variante von p. merdaria?

3. nun, da gerhardts grad der unfehlbarkeit sich der der katholischen amtskirche zu nähern scheint: könnte es sein, dass er sich auch auf seite 394 irrt und zur beschreibung von p. physaloides ein bild von p. cyanescens liefert? wächst ersterer überhaupt auf verschissenem stroh? müsste nicht meister georg da bescheid wissen?