Schließlich wurde ja schon der Verkehr mit Hanfsamen verboten, jedenfalls soweit
daraus nicht bloß THC-armer Hanf wächst.
Da liegt es doch in der Logik der Dinge, daß kein Pilzmyzel vertrieben werden
darf, aus dem Pilze wachsen, die eine viel potentere Droge als THC enthalten.
Schließlich haben schon vor langer Zeit einige Leute, die ohne Zweifel viel
klüger und reifer als wir sind, beschlossen, daß wir uns nicht mit solchen bösen
Sachen "berauschen" dürfen, sondern gefälligst beim Äthylalkohol zu bleiben
haben.
Interessant wäre sicher die Frage, ob Pilzsporenkonzentrate, wie sie derzeit
vertrieben werden, als "Zellkulturen" i.S. der Vorschrift anzusehen sind.
Was mich bei dem ganzen überrascht ist nicht der widerliche Opportunismus der
Grünen, sonern daß es scheinbar Leute gibt, die denen etwas anderes zugetraut
haben. Wieso sollten sich denn ausgerechnet die Grünen, von denen doch jeder in
der eigenen Biographie das Wendige an sich verkörpert, um ihre Grundsatzpro-
gramme kümmern? Noch dazu um drogenpolitische Grundsatzprogramme, die doch eh
fast keine Sau interessieren, und wenn doch, dann allenfalls im Hinblick auf
versiffte Junkies, die das Stadtbild verschandeln.
Wie sagte doch schon Adenauer:"Was schert mich mein Geschwätz von gestern!"
Sicherlich ein Zitat, nach dem auch die Bundesgesundheitministerin beim
weiteren wasserdichten Ausbau des BtmG verfährt, wenn sie derlei auch sicher nie
- man ist ja schließlich Gutmensch mit moralischen Ansprüchen - mit derart
schöner Offenheit aussprechen würde.
Nachdem noch zahlreiche weitere Organismen psychotrope Substanzen enthalten,
darf man im übrigen gespannt sein, wie die Kriminalisierung der Natur unter der
Regie grüner Minister weitergeht.
Andere Frage: Wie lange wird man wohl noch geneigt sein, dem Pilzsammler zu
glauben, daß er gar nicht wußte, daß er da eben psilocybinhaltige Pilze ge-
sammelt hat? Z. Zt. sind unsere grünen Freunde noch nicht so drauf, daß sie da
durchblicken, aber erstmal abwarten, bis der entsprechende Schnelltest auf dem
Markt ist. Für eine ordentliche Hausdurchsuchung könnte das bei jedem reichen,
der mit den falschen Pilzen erwischt wird.
Naja, wenigstens können sich ja die Abgeordneten ein Näschen auf dem Bundestags-
klo genehmigen, nachdem sie die nächste Verschärfung des Betäubungsmittelrechts
abgenickt haben.
MfG
euer besorgter Staatsbürger.