Servus beieinander!
Gestern habe ich also zum ersten Mal den Gelbstieligen Muschelseitling verkostet, weil doch ziemlich Widersprüchliches über seinen kulinarischen Wert zu lesen war, sowohl im Forum als auch anderswo.
Meine Einschätzung:
Der Muschelseitling ist hocharomatisch und dem Austernseitling im Geschmack sehr ähnlich, erinnert also ein wenig an den Geschmack von Fleisch. Von Bitterkeit keine Spur. Allerdings habe ich nur ganz junge, frische Exemplare mit noch fast weißen Lamellen verwendet. Daß alte Trümmer bitter schmecken, kann ich nicht ausschließen.
Entscheidend ist die Zubereitung:
Wegen seiner Konsistenz eignet sich der Muschelseitling wohl nicht besonders für Suppen oder zum Dünsten. Ich empfehle folgende Zubreitung:
Die Muscheln unter fließendem Wasser gründlich waschen, gut abtropfen lassen und mit Küchenkrepp trocken tupfen. Am besten eine Zeitlang an der Luft nachtrocknen lassen. (Küchenkrepp nicht auf der Hutoberseite liegen lassen, es bleibt sonst kleben.) Die Muscheln dann mit etwas Mehl bestäuben und im ganzen in sehr heißem Olivenöl auf beiden Seiten goldbraun und knusprig braten. Zum Schluß ein wenig fein gehackten Knoblauch und etwas Petersilie darüberstreuen, salzen und pfeffern, sofort servieren. Die gebratenen Seitlinge passen wie Austernpilze hervorragend zu grünem Salat, eignen sich aber auch als separate Vorspeise mit Weißbrot oder als Beilage.
Vier Gäste, denen ich die Seitlinge gestern abend zum Salat serviert habe, waren durchweg angetan von ihrem Geschmack.
Es hat sich als sehr nützlich erwiesen, die Muschelseitlinge in gefrorenem Zustand zu ernten. Steifgefroren sind sie nämlich weder glitschig noch klebrig.
Mit besten Weiterempfehlungen
Hias