Servus beieinander!

Ein wenig zerzaust und dennoch gestärkt melde ich mich zurück aus Rußland. Zuerst möchte ich mich mal den vielen Weichnachts- und Neujahrwünschen anschließen. Wir sind alle noch da (von Ewald und der jugendlichen Wetterfee Julia einmal abgesehen), das ist doch schon mal was.
Keiner hat sich, verzweifelt über ein unlösbares oder unauffindbares Bilderrätsel von bleem, in den Bildschirm gestürzt.
Keiner hat sich vergeblichen Suchens wegen an der extra in den Wald mitgeschleppten Austernpilzleiter aufgehängt, um daran baumelnd in der warmen Dezemberluft einer vermeintlichen Wiedergeburt entgegenzudümpeln.
Umzingelt von Spaziergängern, lechzender Sammelkonkurrenz, sonstigen Wildschweinen und allüberall aus dem Boden schießenden Pilzfruchtkörpern ist keiner in der Einsamkeit des Waldes untergegangen.
Mögen uns allen im nächsten Jahr nur gute Geister im Wald über den Weg laufen, solche, die uns ein bisserl was einflüstern, was uns sanft weiterträgt.

In Rußland hatte ich leider keine Gelegenheit, nach Winterpilzen zu schauen, im hohen Norden war es einfach zu kalt und in Moskau würde ich als Pilz mich entschieden weigern, einen Fruchtkörper in die verpestete Luft zu recken. In den Wäldern des Nordens war das Leben wochenlang ruhig, bewußt und der Gesundheit von Körper und Seele in jeder Hinsicht förderlich. Die letzten vier Tage im Moloch Moskau allerdings waren genug, all dies in einer Flutwelle besten Wodkas wieder hinwegzuspülen. Die Weihnachtsaufforderung einiger Forumsteilnehmer zur alkoholischen Mäßigung haben mich zu spät erreicht und wären in meiner Umgebung in der russischen Hauptstadt auch kaum zu realisieren gewesen.

Jetzt freue ich mich wieder auf „meinen“ Münchner Wald, vor allem auf die Buchen.