: Hallo Pilzgourmands!
: in jedem Land hat man seinen favoritpilz.Schaetzung ist vielleicht von kueche
: abhaengig z.B. weil in Russland pilze meistenst in marinade verwenden
: werden, gilt man Lactarius deliciosus,L.resimus fuer beste als
: Macrolepiota procera oder Coprinus comatus.In Georgien werden dagegen
: schmeckhafte pilze einfach in butter gebratet, darum sind champignon,
: parasol, pfifferlinge beliebt. aber A. caesaria (georgisch - nikvi) ist
: konkurrenzlos. Er wird nur in 5 regionen aus etwa 60, in buchen und
: eichenwalden gesammelt und kostet auf markt 6$ und mehr(wildchampignon bis
: 2, butterpilze, reizker 1$).In russischen auch in deutschen Buecher (die
: ich geseen habe) wird dieser pilz ignoriert-und warum? gibt solcher Pilz
: in Deutschland nicht oder haben Sie ueber sein wert andere meinung?
: welcher ist der beliebste pilz in Deuschland? koennen wir der beste pilz
: unserer Forum durch umfrage bestimmen?

: gruss
: David

Hallo David,

zweifellos gilt auch in Deutschland Amanita caesarea als der beste
Speisepilz überhaupt.Die Sache hat nur einen oder besser gesagt zwei
Haken. Zum einen ist der Pilz bei uns aüßerst selten, und er bildet
auch nicht jedes Jahr seine Fruchtkörper aus.Nur in sehr warmen,von vielen
Gewittern geprägten Sommern hat man eventuell das Glück welche zu finden.In der Bodenseeregion, am Kaiserstuhl, in der Pfalz und entlang des Flusses Main gibt
es einige Fundpunkte.Im mittleren Hessen liegt die nördlichste Verbreitung-
grenze von A.carsarea in Deutschland.
Selbst wenn man wirklich mal das Glück hat A.caesarea zu finden,dürfen die
Fruchtkörper nicht gesammelt werden. Diese Art ist seit 1987 in Deutschland
absolut geschützt,darf also zu Speisezwecken nicht gesammelt werden.

Deine Auffassung,das der Pilz in der deutschen Pilzliteratur ignoriert wird,
teile ich nicht. In jedem einschlägigem Werk wird die Art abgebildet
und auch beschrieben.Nur leider fehlt meißtens der Hinweis, das die Art vom
Gesetzgeber unter Schutz gestellt wurde.

Ansonsten sind in der Beliebtheitsscala der Deutschen Steinpilz und Pfifferling,
ganz ober angesiedelt,obwohl beide Arten nur in geringen Mengen zum Eigenbedarf
gesammelt werden dürfen.Im Falle des Pifferling kann ich es ja noch verstehen,
die Art ist schon seit längerer Zeit stark rückläufig,aber das der Gesetzgeber
beim Steinpilz diese Sammelbeschränkung gemacht hat, ist für mich nicht nachvollziebar.Der Steinpilz ist hier in Deutschland keineswegs selten.

Ferner werden auch das Stockschwämmchen ( Pholiota mutabilis)der Parasol
(Macrolepiota procera )und die wildwachsenden Champignonarten gerne genommen.
In meiner persönlichen Hitliste finden sich noch einige Täublingarten, wie
z.B. der Frauentäubling ( Russula cyanoxantha )der Heringstäubling ( Russula
erythropoda)oder grüngefelderte Täubling (Russula virescens )sowie der im
Spätherbst unter Kiefern wachsende Frostschneckling (Hygrophorus hypothejus),
ganz oben wieder.

Viele Grüße nach Georgien