: Hallo Bruno,
: irgendwie erinnert mich das an meine Bodenkunde-Seminare in Hohenheim. Leider
: ist nicht so viel davon hängen geblieben, wie ich mir wünsche. Zu Deiner
: Bemerkung weiter oben: Ja, man muss das alles wissen. Für mich zumindest
: macht das Wissen einen Gutteil des sinnlichen Naturerlebens aus. Ausserdem
: fällt es wesentlich leichter, ein unbekanntes Gelände pilztechnisch
: richtig einzuordnen. Sonst wäre ich seinerzeit mein Lebtag nicht drauf
: gekommen, dass ich Schwabstedter Wald z. B. nach Steinpilzen und
: Pfifferlingen suchen könnte.
: Aber mal eine andere Frage: Die Eidermarschen bestehen aus Kleiboden. Der ist
: ziemlich zäh, weich, hat eine graue Färbung und wenn ich mit dem Panda
: darauf gerate, muss ich ihn mit einem Trecker rausziehen lassen. Ist der
: Klei gleichbedeutend mit dem Gley? Und was ist nochmal der Unterschied
: zwischen Gley und Paragley?
: Schöne Grüße
: Thomas
Hallo Thomas,
Dich erinnert´s an die Seminare, mich erinnern Deine Fangfragen an das Vordiplom.:-)
Klei ist nämlich ein Marschenboden, es gibt einige verschiedene davon. Der Name ist volkstümlich (und hängt vielleicht auch mit den Äußerungen zusammen, mit denen meine plattdeutschsprachigen Freunde ihr besonderes Interesse an etwas ausdrückten?).
Gley ist russisch und leider gibt es keinen Para-Gley, nur einen Pseudo-Gley.
Ein Gley ist ein von Grundwasser beeinflußter Boden in Niederungen und Senken (Profil : A, Go, Gr ; o-oxidiert, r: reduziert). Der Pseudogley heißt wohl so, weil er so ähnlich strukturiert ist, aber von Stauwasser beeinflußt ist.
Zum ersten Teil: wenn Du alles weißt, ist der Zauber vorbei. Für mich ist es interessant, was Neues dazu zu entdecken oder lernen- und ich ärgere mich auch nach einem Winter masochistisch gern, wenn ich wieder den Unterschied zwischen dieser und jener Art vergessen habe und neu anfangen muß.
Zur Zeit studier ich grad mal wieder die Molche im Gartenteich, habe mich seit langem nicht mehr um Amphibien gekümmert und mit jeder Bestimmung fühle ich mich auch erinnert an die Zeit, als ich mit meinen Natur-cracks durch die Felder streifte.
Wenn ich für mich spreche, dann stelle ich eben fest, dass mir die Feldbiologie natürlich einen Heidenspass macht, aber ich muß meine Arbeit- die damit nüscht zu tun hat- ja auch erledigen. Und den SPIEGEL schaff ich schon lang nicht mehr. Deswegen habe ich mich mit dem Weg des kleinen Glücks abgefunden und dem Mut zur Lücke. Glücklicherweise habe ich während des Studiums gelernt, wo ich was nachschlagen muß (leider ist sowas praktisches kein Prüfungsfach,was ich nicht versteh). Und ich hoffe, dass auch hier der eine oder die andere meine Fragen beantworten kann.Das war doch kürzlich eine exzellente Leistung von Harry bezüglich der Morcheln! Und Karl Keck und Andreas Gminder sind doch anbetungswürdig. Sie kennen Pilze beim Vornamen, die ich nicht mal ignoriere.
Was den Panda betrifft: warte doch einfach das nächste Mal ab, bis ihn das Gras heraushebt:-)
Bruno