Hallo an alle Forumsmitglieder,
Ich möchte mich gerne mit einer Bitte zur Zusendung von Fälblings-Kollektionen an Euch wenden.
In der nächsten Zeit werde ich anfangen, die Fälblinge genauer zu bearbeiten, weil es inzwischen interessante neue Merkmale zur Bestimmung gibt. Die meisten davon sind auch an getrockneten Pilzen nachvollziehbar. Die entsprechende Literatur ist leider in diversen Zeitschriften versteckt und in dänischer, englischer und italienischer Sprache. Daher wäre es wünschenswert, einmal eine Zusammenfassung des heutigen Kenntnisstandes in einer deutschen Zeitschrift zu veröffentlichen. Außerdem brauchen wir für die Baden-Württemberg Flora Band 4 sowieso eine Neubearbeitung.
Mehr als Eure Portoauslagen kann ich allerdings nicht erstatten, tue dies aber auf Wunsch gerne.
Wenn Ihr (vor allem die Baden-Württemberger :-)) mir helfen wollt, bitte ich folgendes zu beachten:
1. Bitte die Pilze immer einmal durchschneiden und sehr gut trocknen. Möglichst nur bei großen Pilzen Hut vom Stiel trennen, denn oft ist die Stielspitze für die Untersuchung wichtig und sollte vorher nicht angefasst werden.
2. Eine Beschreibung (oder gar Foto) sollte möglichst gemacht werden, je ausführlicher desto besser. Zumindest aber brauche ich folgende Angaben:
a) Geruch (Rettich, Kakao, Kunstzucker, fehlend ....)
b) Farbe junger und alter Pilze. Wichtig ist auch, ob der Stiel im unteren Bereich bei älteren Pilzen dunkler wird oder nicht.
c) Ist bei ganz jungen Pilzen ein Velum zwischen Hut und Stiel vorhanden oder nicht? (Ganz wichtig!)
d) Tränen die Lamellen bei frischen Pilzen oder nicht?
3. Es reicht ein (oder ein halbes) reifes Exemplar + ein (ein halbes) junges Exemplar als getrockneter Beleg, aber wenn es mehrere (durchgeschnittene) Fruchtkörper sind, bin ich auch nicht böse. Die Pilze kommen nach der Untersuchung in die Sammlung des Naturkundemuseums Stuttgart und sind damit auch für andere Mykologen jederzeit ausleihbar. Wer das nicht möchte, dem schicke ich seine Pilze nach Untersuchung selbstredend auch wieder zurück.
4. Es müssen unbedingt Angaben zu den nahestehenden Bäumen dabei sein, am besten auch noch ob der Boden sauer oder basisch ist, ober er trocken oder feucht oder sehr nass ist.
Ich weiss, das klingt ziemlich stressig, aber vielleicht hat trotzdem der eine oder andere Lust, mir etwas zu schicken. Ich würde mich jedenfalls sehr freuen. Dass die Zusendungen beantwortet werden versteht sich von selbst, aber es kann manchmal bis zum Winter dauern. Denn wenn draussen viel Frisches rumsteht, müssen Exsikkate eben bis zur pilzfreien Zeit warten. Eine kurze Nachricht, dass die Sendung angekommen ist, gibt's aber immer gleich. Wer für die Aufbewahrung der getrockneten Pilze ein paar Druckverschlußbeutel braucht, kann mir das mitteilen, ich schicke im dann welche zu. Es geht aber genauso auch in Papierumschlägen wenn die Pilze absolut getrocknet sind.
Weitere Fragen beantworte ich selbstverständlich gerne. Wer Interesse hat kann mir ja kurz mailen (agminder@s.netic.de) und ich schicke dann auch meine Postadresse.
Im Voraus mal besten Dank!
Andreas