: Hallo Andreas,
: soweit ich weiß, gibt es hier ziemlich in der Nähe ein kleinstes Hochmoor;
: sozusagen die Ausnahme zur Regel. Ob wirklich "Hoch" weiß ich
: nicht, aber immer ziemlich feucht und kalt und frisch und neblig. Du hast
: mich daran erinnert. Danke sehr. Vielleicht suche ich es mal auf.
: Die Liste finde ich imposant. Eine ansehliche Artenvielfalt. Wieviele davon
: bestimmst Du im Gelände und bei welchen mußt Du nachmikroskopieren?
: Mikroskop ist die Hürde, an der ich scheitere: aus Zeitmangel beschränke ich
: mich nach wie vor auf die mit bloßem Auge bestimmbaren.
: Klammheimlich bin ich ja schon froh, dass nicht so viele Täublinge grad
: wachsen und ich nicht so viel mit Farbreaktionen etc zu tun habe.
: Nun hat es grad so zwei Liter geregnet. Das lockt doch keinen Boleten hinterm
: Wurzelofen vor! Wenn es so bleibt, studier ich wohl weiter die Hefepilze
: von Rothaus( http://www.rothaus.de )
: Gruß nach Stuttgart
: Bruno

Hallo Bruno,

bist du aus der Nähe von Rothaus?

Mit Ausnahme der Scutellinia habe ich alle Arten makroskopisch bestimmt, allerdings mehrere kurz im Mikro überprüft ob's auch richtig war. Für C. bataillei reicht die makroskopische KOH-Reaktion (rotbraun in den Lamellen), die Sporengröße ist zusätzliche Sicherheit. C. croceus und G. paludosa muss man eigentlich auch mikroskopieren, aber ich kenne die heute besuchten Moore und ihre Arten "aus dem FF", weil ich sie 4 Jahre lang in über 100 Exkursionen bearbeitet habe (Die Missen des Landkreis Calw, Beiheft der Bezirksstelle für Naturschutz und Landschaftspflege in Karlsruhe). Das Kleinzeug muss eigentlich immer mikroskopiert werden, allerdings lässt sich viel schon erahnen. Wenn ich's weitermelde kontrolliere ich aber immer nach. Wenn man schon weiss, was man hat, reicht ja normalerweise ein schnelles Präparat ob auch alles so aussieht wie's sein soll. Lachnums und Mollisien müssen prinzipiell mikroskopiert werden. Mollisia ist mein spezielles Steckenpferd, so dass ich da sowieso fast jede Aufsammlung genauer anschaue, unabhängig davon, ob ich sie beim mikroskopieren gleich erkennen würde.

Mit blossem Auge kann man ziemlich viel bestimmen, wenn man die entsprechende Art nur oft genug (sicher bestimmt) gesehen hat. Man bekommt einfach einen Blick dafür. Paradebeispiel ist sicherlich Dr. Haas, der mit seinen 95 Jahren und damit 80 Jahren Pilzerfahrung bald doppelt so viele Risspilze aus der Hand erkennen kann (etwa 80-90 der 140 Arten, nach seinen Angaben) als ich in den 10 Jahren meines Pilzlerdaseins mit Literatur und Mikroskop bestimmen konnte ....

Lass mich wissen, ob du was findest bei Dir!