: Hallo Andreas,
: Okay, glaub ich dir, ich verstehs nur nicht so ganz. Was hat diese Tatsache
: damit zu tun, daß Pfifferlinge und Semmelstoppel fasern? Ich dachte,
: faserig heißt, daß man z.B. den Stiel nicht glatt abbrechen kann, also
: immer Fasern vorhanden sind???? Das glatte Abbrechen ohne Fasern ging bei
: meinen grad verspeisten Semmelstoppeln aber gut. Ändert sich ja vielleicht
: wenn sie älter werden, oder?
: Danke, gut zu wissen. EInen hellgrünen oder irgendwie grünlichen Täubling hab
: ich aber nicht gefunden, meine waren hellrosa (eher altrosa (also ein ganz
: leicht blaustichiges rosa), kein baby- oder lachsrosa) mit weiß gefleckt,
: die Huthaut ging über die Lamellen, es war also vermutlich kein
: Speisetäubling. Ich dachte damals halt es könnte vielleicht doch rosa
: Frauentäublinge geben.
: Ciao
: Birgit
Hallo Birgit,
wenn du einen Pilzstiel QUER brichst, wird er bei sehr vielen Arten brechen und nicht fasern. Wenn du aber LÄNGS teilst, werden all Pilzstiele fasern, außer bei den Täublingen/Milchlingen.
Das ist eigentlich die äußerliche Umsetzung eines mikroskopischen Merkmals: Das Fleisch der Täublinge besteht zu einem großen Teil aus runden Zellen, während die anderen Pilze aus mehr/weniger parallel und längs angeordneten, fädigen Zellreihen bestehen. Dadurch gibt es beim Teilen Fasern, beim Täubling aber nicht. Dieses Merkmal erscheint aus heutiger Sicht so wichtig, dass man die Täublinge/Milchlinge als eigene Ordnung gefasst hat, also aus den restlichen Lamellenpilzen herausgenommen hat. Ein Frauentäubling ist also von einem Ritterling verwandtschaftlich mindestens ebensoweit entfernt wie ein Pfifferling oder ein Steinpilz oder ein Bovist.
gruß,
Andreas