: hi!
: ich habe in franken auf kalkboden in einem buchenmischwald anfang august zwei
: trüffel gefunden.
: die 'schale' ist schwarz und warzig. innen sind sie weiß marmoriert. der pilz
: ist hart wie ein gummiball und riecht nicht nach pilz sondern eher nussig.
: da ich mich damit null auskenne: ist der pilz so essbar, wie ließe er sich
: konservieren...
: ciao, jan
Hallo Jan,
gratuliere, du hast Sommertrüffeln (Tuber aestivum) gefunden. Es gibt zwar bei uns noch ein oder zwei weitere Arten, aber die Sommertrüffel ist die absolut "häufigste" unter ihnen, wenn man bei so seltenen Arten überhaupt von "häufig" reden soll :-)
Alle diese schwarzen Trüffeln sind hochgeschätzte Würzpilze, so ziemlich das teuerste was der lebensmittelmarkt zu bieten hat. Sommertrüffeln kosten im Großeinkauf so etwa 2-500 DM pro Kilo. Mehr wäre unrealistisch, wird aber auf Spezialitätenmärkten bisweilen verlangt (und auch bekommen). Die echten Perigordtrüffeln sehen etwa gleich aus, sind aber wesentlich geschätzter unter den Feinschmeckern. In schlechten Jahren kann ein Kilo in Frankreich schon mal auf 1500 DM kommen.
Schmecken tun sie in etwa gleich gut, aber sie müssen reif sein. Wenn sie nussig riechen, sind sie zumindest mal nicht mehr ganz unreif. Ich würde sie NIEMALS versuchen haltbar zu machen. Auf gar keinen Fall trocknen, denn dann kannst du sie auch gleich wegwerfen. Dagegen kann man sie gut eine Woche im Kühlschrank aufheben, sie reifen sogar noch etwas nach. Wenn du sie zusammen mit ein paar Eiern einsperrst, kannst du nachher ein leckeres, nach Trüffel shcmeckendes Omlett machen. Überhaupt solltest du die Dinger gut einpacken, sonst stinkt dir dein ganzer Kühlschrank nachher nach Trüffeln. Ich hatte das mal nicht berücksichtigt und ich kann dir versichern, wirklich ALLES hatte diesesTrüffelaroma an sich. Toll, denkst du vielleicht, aber getrüffelte Wassermelone ist nicht so das Wahre :-)
Du mußt das harte schwarze Äußere möglichst fein schälen. Die Schälreste kann man trocknen und als Pilzpulver verwenden oder in einer Soße mitkochen. Ach so, putzen kannst du sie vorher mit einer Bürste unter fließendem Wasser. Die Trüffel kannst du z.B. über Pasta in Rahmsauce fein raspeln (roh). Ich hab' mal ein Rezept von Trüffelscheiben in Madeira in Pastetchen ausprobiert. Katastrophe! Aber vermutlich waren meine Trüffeln nicht reif. Schade um die ganze Kocherei.
Meine Trüffeln stammten übrigens aus Omas Garten, sie wachsen dort jedes Jahr unter einer großen Buche. Aber buddeln darf ich leider nicht, sonst steigt mir Oma auf's Dach. Und wenn ich sie reif werden lassen will, sind die Schnecken meist schneller :-((((
Aus Gründen des Naturschutzes darf ich dir natürlich nicht raten, nochmals die Stelle aufzusuchen und nachzusehen, ob da nicht noch mehr sind. Aber wenn du nicht alles umwühlst dort sondern nur genau den Boden absuchst .... Also ich würd's bestimmt so machen.
Meld' dich mal, ob's was geworden ist aus dem Trüffelessen!
Grüße aus Stuttgart,
Andreas