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Pilze Pilze Forum Archiv 2000

Re: noch ein unbekannter röhrling

Geschrieben von: Andreas
Datum: 8. September 2000, 00:36 Uhr

Antwort auf: Re: noch ein unbekannter röhrling (bea)

: Übrigens gibt die "Pilzflora der DDR" folgendes zu B. impolitus an:
: sehr zerstreut im Flach- und Hügelland: Dresden: Großer Garten
: (= Typuslokalität von B. sapineus Harzer 1842; hier noch vorhanden:
: Knauth 1933, Benedix 1957) [...]
: > Könnte man also ergänzen mit Bea 2000 :-)

heißt "typuslokalität", dass der herr harzer den das erste mal im Großen Garten gefunden hat? und sind die darauf folgenden angaben die bestätigungen anderer buchautoren oder gibts in der wiss. pilzwelt ein "melderegister"?

eine antwort von dir wirft immer n ganzen haufen fragen auf... *schmunzel*

bea

*Schäm*
Ich würd ja Besserung geloben, aber ich fürchte es hilft nicht viel bei meinem Gedächtniszustand. Hab' Mitleid mit dem Alter!

Typuslokalität bedeutet, dass das der Ort ist, von dem der Typus stammt. Also genau die Pilze, nach denen eine Art neu beschrieben wurde. Das bedeutet also, dass ein gewisser Herr Harzer 1842 einen Röhrling neu veröffentlicht hat, den er B. sapineus genannt hat. Den hat er im Großen Garten gefunden. Spätere Untersuchungen von Spezialisten haben ergeben, dass es sich bei diesem sapineus keineswegs um eine neue Art handelte, sondern um B. impolitus, den Fahlen Röhrling. Die anderen Angaben beziehen sich auf Literaturstellen, in denen Funde von der Art im Großen Garten erwähnt werden:
Knauth, B. (1933) - Die höheren Pilze Sachsens. Eine pilzgeographische Zusammenstellung. Sitzungsberichte der Naturwiss. Ges. Isis Dresden 1932: 65-126
Benedix, E.H. (1957) - Deutsche Mykologentagung in Dresden. Zeitschr. f. Pilzkde. 23: 65-68

Übrigens gibt es eine Art von melderegister, nämlich das Computerprogramm der Dt. Ges. f. Mykologie (DGfM), das zum rienen Selbstkostenpreis an itglieder abgegeben wird, die dann im Gegenzug die von ihnen eingegebenen Funddaten auch an die zentrale senden sollen. Dieses Programm hat auch die Möglichkeit, zahlreiche ökologische Parameter einzugeben. Und entsprechend auszuwerten: z.B. "Gib mir alle Pilze die in den Monaten März bis Mai unter Eiche auf saurem Boden gefunden wurden". Für Baden-Württemberg wird ja seit eineiger zeit eine Zwischenbilanz gezogen und wird haben derzeit etwa 450.000 Datensätze im Computer gespeichert. Davon sind etwa 90% in den letzten 10 Jahren erhoben worden. Für häufige Arten liegen oftmals so um die 1000 Funddaten vor, wovon etwa die Hälfte ökologisch auswertbare Daten beeinhaltet, die andere Hälfte sind reine Fundortmeldungen. Aber es lässt sich doch ganz gut was rauslesen, wenn man soviele Daten zur Verfügung hat.

Gruß und gut's Nächtle,
Andreas

Beiträge in diesem Thread

noch ein unbekannter röhrling -- bea -- 7. September 2000, 22:05 Uhr
Re: noch ein unbekannter röhrling -- Andreas -- 7. September 2000, 23:09 Uhr
Re: noch ein unbekannter röhrling -- bea -- 7. September 2000, 23:42 Uhr
Re: noch ein unbekannter röhrling -- Birgit -- 8. September 2000, 00:12 Uhr
Re: noch ein unbekannter röhrling -- bea -- 8. September 2000, 00:22 Uhr
Rotverfärbung -- Birgit -- 8. September 2000, 00:40 Uhr
Re: Rotverfärbung -- Andreas -- 8. September 2000, 00:43 Uhr
Re: Rotverfärbung -- bea -- 8. September 2000, 00:47 Uhr
danke für den archivtipp! :-) *oT* -- bea -- 8. September 2000, 00:51 Uhr
Re: noch ein unbekannter röhrling -- Andreas -- 8. September 2000, 00:36 Uhr
boletus impolitus (fahler röhrling) -- bea -- 8. September 2000, 00:45 Uhr
Re: boletus impolitus (fahler röhrling) -- Andreas -- 8. September 2000, 00:47 Uhr
*strahl* -- bea -- 8. September 2000, 00:49 Uhr
Re: *strahl* -- Andreas -- 8. September 2000, 00:52 Uhr

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