: Danke für die vielen Tips, habe heute wieder Unmengen von diesen Schirmlingen
: gefunden, alle im Nadelwald (Fichten). Die ersten Schirmlinge habe ich wie
: gesagt auch Nadelwald, aber einem anderen, gefunden. Übrigens wuchsen in
: diesen Wäldern auch viel Kraut und eben auch Brennesseln. Ich hab mir nun
: also die ausführliche Beschreibung im Pareys des Giftschirmlings
: angeguckt, aber so wie ich das verstehe, ist der wesentlich dicker und der
: Standort überschneidet sich auch nicht. Die Färbung meiner Schirmlinge ist
: übrigens wirklich erst dunkelgelb, dann rötlich-orange. Innerhalb von
: vielleicht 3-4 Sekunden ist er dunkelgelb, nach ca. 10 Sekunden rot.
: Heute abend kommt er jedenfalls in die Pfanne, ohne andere Pilze. Dann weiß
: ich wenigstens, was es war. Dieser Giftschirmling, wie wirkt der
: eigentlich?
: Sabine.
Hallo,
möglicherweise ist dieser Giftschirmling nicht einmal von der Gartenform des Safranschirmling verschieden, jedenfalls nicht auf Artebene. Diese Pilze haben eine sehr dicht verflochtene Trama ("Fleisch"), was sie schwer verdaulich macht. Leute mit anfälligem Magen reagieren darauf mit Unwohlsein, Völlegefühl, Verdauungsbeschwerden, auch Übelkeit und sogar Erbrechen. Dazu kommt noch die Panik einer Pilzvergiftung ....
Jedenfalls düfte der Pilz bestenfalls unbekömmlich sein, wenn nicht sogar für viele problemlos.
Ich zitiere M. Bon, einen der Autoren dieser Art:
"Gleich zu Anfang sei der Riesenschirmlingsfreund bei der Besprechung der giftigen Arten versichert, daß von der als giftig angegebenen M. venenata nur eine geringe Gefahr ausgeht (die Namenswahl des Epithetons zu lat. venenatus = giftig ist nach persönlicher Überzeugung des autors wahrlich überzogen!). Zugestanden, es gab sicher aufsehenerregende "Vergiftungsfälle", deren Ursache zwar mit simplen Verdauungsbeschwerden zu erklären war, jedoch eine dramatische Entwicklung nahmen und in Ohnmachtsanfällen gipfelten, ... eben auch als Folge einer Verstärkung der Symptome, wohlwissend, daß man soeben Pilze verspeist hatte. [...] Als Schlußfolgerung können wir festhalten, daß die Riesenschirmlinge eßbar sind, unter der Voraussetzung, daß sie ausreichend gekocht werden. Bei leichten Verdauungsbeschwerden hilft manchmal eher ein Gläschen Schnaps, als der vorschnelle Ruf nach dem Notarzt! (Dies entspringt persönlicher Erfahrung nach Verzehr des Wurzelnden Egerling = Agaricus romagnesii!) Aber Vorsicht: Dies gilt nicht für den Vergiftungsfall mit amanitinhaltigen Pilzarten, [...]"
Übersetzung aus dem Französischen durch F. Medjebeur-Thrun und W. Thrun.
Ich selbst habe mich mehrere Male vergeblich bemüht, mich mit M. venenata zu vergiften, auch wenn mikroskopisch alles für diese Art gesprochen hat und die meisten dieser Funde mir von Dr. Haas als M. venenata bestätigt wurden. Aber mein schwäbischer Saumagen scheint eh nicht allzu zimperlich zu sein, schließlich hat er auch schon klaglos Karbolegerlinge vertragen ....
Gruß,
Andreas