Servus Konrad! (und Holger)

Vorausgesetzt, du hast die Täublinge sicher als solche erkannt, kannst du eigentlich wirklich nicht mehr viel falsch machen.

Bei den blaugrauen kannst du meiner Meinung nach auch auf eine Geschmacksprobe verzichten. Aber wozu? Die schmecken auch roh sehr gut (so ein bisserl wie ganz frische Haselnüsse), und so ein winziges Stückerl wird dir auch roh genossen nicht schaden.

Bei den grünen, blauen und blauvioletten Arten, sowie beim blaß fleischroten Speisetäubling kannst du dir die Geschmacksprobe früher oder später sparen, man kriegt mit der Zeit auch einen Blick für die verwirrenden Farbkombinationen, Größen und sonstigen Eigenschaften.

Bei den hell- und leuchtendroten sowie violetten Arten ist Probieren angesagt, weil es fürchterlich viel verschiedene davon gibt und die verschiedenen Speitäublingarten extrem variabel sind. In einem kleinen Buchenwald, den ich regelmäßig nach Täublingen durchsuche, wachsen mindestens 4 rötliche Täublingsarten (Buchenspeitäubling, Speisetäubling, Zinnobertäubling, Goldtäubling) oft zur selben Zeit und ganz nah beieinander. Vor allem bei den etwas kleineren, schmächtigeren Exemplaren probiere ich auch selber noch regelmäßig. Ich finde, es ist kein traumatisches Erlebnis, ein Stückchen Speitäubling zu zerkauen. Du könntest dich damit abhärten, daß du mal an einem Schwefelritterling riechst - das ist erst grausig!

Die gelben Sorten würde ich erstmal außen vor lassen, mit Gallentäubling und Stinktäubling gibt es da aus der Sicht des Kochs weniger erfreuliche Arten und nicht allzuviele kulinarsche Offenbarungen.

Was den Geschmack angeht, bin ich nicht ganz Holgers Meinung, aber darüber kann man bekanntlich streiten und läßt es am besten bleiben. Jedenfalls ist für mich die frisch aus dem boden geschossene, fette Halbkugel eines Frauentäublings immer noch das höchste der Gefühle beim Schwammerlsuchen und meine Nr. 1 in der Küche.