: Nein, gerade die Experten diskutieren nicht darüber, sondern sind sich einig
: darin, daß Deine Meinung die richtige ist - dem Pilz ist es wurscht.

: Nicht egal ist es dagegen den Wochenend-Speisepilzsammlern, die sich
: erbitterte Wortschlachten zu diesem Thema liefern. Ich hatte 'mal das
: Pech, am Info-Telefon zu sitzen zu einer Fernsehsendung, in der die Pilze
: rausgezupft wurden (nicht 'mal gedreht, was für ein Frevel!). Du glaubst
: gar nicht, was ich mir anhören mußte...

: Wolfgang

Eigentlich hasse ich diese Frage. Warum? Weil ich am Pilzkundlichen Museum in Bad Laasphe sie fast jedem beantworten muß (kommen so einige Hundert Mal zusammen). Meine Meinung: scheißegal, sofern man halbwegs vorsichtig zu Werke geht.
Viele Pilzfreunde meinen, einen Beitrag zum Artenschutz zu leisten, wenn sie das Pflücken richtig machen. Und die, die es "falsch" machen, sind böse und lassen die Pilze aussterben. Völliger Mumpitz.
Daß viele Pilzarten zurückgehen oder aussterben, hat ganz andere Gründe:
- Stickstoffbelastung (Intensivlandwirtschaft, Verkehr etc., Waldkalkung)
- Belastung mit anderen Immisionen (gibt es viele)
- Grundwasserabsenkungen und Klimaveränderungen (auch kleinräumig z. B. durch Kahlschlag!)

Aber solche Gründe möchte man bei uns nicht hören - und vor allem nicht den Verantwortlichen in (Land)-Wirtschaft und Politik um die Ohren hauen. Die hören lieber das Märchen vom bösen Pilzesammler (siehe z. B. Sammelverbote in Holland oder Österreich).