: Servus beineinander!
: In meinen Schwammerlngründen sind vor kurzem Hebstblattln/Nebelkappen in
: ziemlich großer Menge aufgetaucht (an Buchenwaldrändern in dicker
: Laubstreu).
: Die Meinungen über den Gebrauchswert dieser makellosen, fleischigen
: Schwammerln gehen sehr stark auseinander in den einschlägigen Büchern. Von
: "kein Speisepilz", "mäßig gut", über "bedingt
: eßbar" und "eßbar, aber abbrühen" bis zu
: "ausgezeichneter Speisepilz" kann man so ziemlich alles über die
: Herbstblattln lesen. Individuelle Unverträglichkeiten scheinen ein wenig
: den Ruf des Pilzes ruiniert zu haben.
: Ich habe eine kleinere Portion relativ kurz geschmort verkostet, mein Urteil:
: Geschmacklich sicher kein Überflieger, aber absolut brauchbar. Ich denke,
: mit entsprechender Phantasie beim Zubereiten bzw. Konservieren läßt sich
: durchaus was anfangen mit den Herbstblattln. Sie lassen sich im übrigen
: hervorragend trocknen und machen kaum Arbeit.
: Wie ist eure Meinung zur Nebelkappe? Wer hat schon Erfahrung damit?
: Neugierig,
: Interhias
Hallöle,
als ich noch in Berlin wohnte, fand ich eines schönen Herbsttages in der Nähe des Grossen Fensters (See) eine stattliche Menge an Nebelkappen. Mitgenommen, zubereitet und mit den Schwiegereltern verspeist. Der Geschmack störte ein wenig, war aber etwas überlagert von dem unvermeidlichen Speck, der in Schwiegerelterns Küche an allen Pilzen nicht fehlen darf. Nächsten Tag hatten Schwiegereltern Durchfall und Magenkneifen. Meine Frau und ich komischerweise nicht! Habe daraufhin alles durchgelesen, was mir an Geschriebenem zu diesem Pilz zur Verfügung stand und musste feststellen, das die Möglichkeit bestand, daß die Pilze nicht genügend gegart waren und somit Magenbeschwerden verursacht hatten.
Jahre später gab es eine Schwemme dieser Pilze in Südhessen.Mein bester Freund aus Heidelberg und ich sammelten jeder ca. zwei Kilo, die frisch aus dem Wald blanchiert (in wallendem Wasser gegart), sofort eingefroren wurden.
Dabei blieb nicht sehr viel übrig! Dieser Rest wurde von meinem Freund eine Woche später aus der Truhe dierekt in die heisse Pfanne gehauen und nach allen Regeln der Kunst zubereitet. Später am Tel. berichtete er mir, dass alle Mitessenden nach ca. drei Stunden Magenschmerzen hatten und die Kinder Durchfall.
Seit diesen Erfahrungen lasse ich diese Pilze stehen,wenngleich sie sehr appetitlich aussehen. Der Geruch dennoch erinnert sehr an den Geschmack, und wer mit diesem Geschmack schlechte Erfahrungen gemacht hat, den verschreckt dann auch der Geruch.
Gruss: Frank Adam