: Hallo Dirk,
: ja, Deine Schlußfolgerung ist fgenau richtig. Mangels Mitarbeitern bzw.
: mangels Mobilität derer sind nicht alle Gegenden gleich gut bearbeitet.
: Manche MTBs gar überhaupt nicht oder nur im Frühjahr. Ich war zwar auch
: nicht von Anfang an dabei (habe erst 1990 mit den Pilzen angefangen), habe
: aber mitbekommen, wieviele -zigtausende Kilometer Krieglsteiner für
: Exkursionen in Norddeutschland verfahren hat. Dort sähe es sonst noch
: schlimmer aus als es eh schon ist. Aber es blieben eben doch hie und da
: Löcher übrig.
: In Ba.-Wü. war es übrigens zunächst auch so, dass manche Gegenden extrem gut
: bearbeitet waren, manche MTB's jedoch Datenmenge Null hatten. Hier haben
: die etwa 30-40 intensiveren Kartierer bzw. AGs aber ziemlich aufgeholt.
: Ba.-Wü. kartiert im Übrigen auf Quadranten-Basis, also Viertel-MTBs, das
: macht auch über 1100 für unser Gebiet. Das heißt dann aber auch, dass
: mehrere Leute seit drei Jahren systematisch zum Kartieren in die Gegenden
: fahren, die unterrepräsentiert sind. Das macht natürlich auch nicht immer
: Spaß. Manchmal würd' ich mich schon lieber im kühlen, feuchten,
: pilzreichen Schwarzwald tummeln, als mit Schnake und Brennnesseln kämpfend
: irgendwelchen MTBs am Rhein noch ein paar Funde abzuringen. Aber immerhin
: gibt's jetzt keine MTB-Quadranten mehr unter 180 Arten.
: Dies aber auf die ganze BRD zu übertragen geht leider nicht, da in den
: meisten Gegenden die Kartiererdichte wesentlich geringer ist als in
: Ba.-Wü. und zudem nicht so viele Altdaten vorhanden sind (die AMO hat
: bereits ab den 70er-Jahren für ganz Ostwürttemberg genaue Daten erhoben!).
: Ich sag' das alles nicht zur Selbstbeweihräucherung der Baden-Württemberger,
: sondern alleine deshalb, weil trotz dieser eigentliche immensen
: Anstrengungen trotzdem sehr viele Verbreitungskarten auch in der
: Ba.-Wü.-Flora kaum aussagekräftig sind und viele Arten weiterhin extrem
: unterkartiert bleiben mußten, weil sie zu selten gefunden werden, zu
: selten (richtig) bestimmt werden, in zu wenig begangenen
: Biotopen/Gebieten/Jahreszeiten vorkommen, usw. usw.
: Es wäre aber schön, wenn Du Deine Funddaten der DGfM-Kartierung in
: irgendeiner Form zur Verfügung stellen würdest. Auf den web-Seiten der
: DGfM findest Du Hinweise und Ansprechpartner bzgl. der Kartierung.
: Grüße,
: Andreas
Hallo Andreas,
Deinen Ausführungen ist eigentlich nichts mehr hinzuzufügen!
Nur soviel: Wenn man erlebt hat (ich war/bin seit 1983 bei der Kartierung), wie begeistert German J. Krieglsteiner war und wie er Mitarbeiter begeistern konnte, ist klar, wie überhaupt erst der "Meilenstein" Verbreitungsatlas entstehen konnte.
Dennoch wurde von Kritikern vorgebracht, dass Verbreitungsschwerpunkte manchmal nur Kartierungsschwerpunkte wiedergeben.
Nichtsdestotrotz ist der Atlas eine unverzichtbare Arbeitsgrundlage für alle weiteren pilzfloristischen Arbeiten.
Servus
Max