: Hallo Tanja!
: Wie man Borelliose bei Kindern erkennt, weiß ich leider nicht definitiv. Die
: Symptome hängen immer von dem Stamm ab, den man erwischt (bei mir war´s
: wohl eher die Neuro-Variante, wegen der Mattigkeit).
: Bei Kindern muss man, denke ich, mit evtl. unaufälligem Verlauf rechnen.
Hallo Boris,
die Borreliose wird durch Bakterien der Spezies Borrelia burgdorferi hervorgerufen. Es gibt hier drei Subtypen, eine klare Assoziation zu bestimmten Krankheitsverläufen findet sich jedoch nicht. Vielmehr handelt es sich um eine in Stadien ablaufende Erkrankung:
Nach einer Inkubationszeit von 3-32 Tagen kommt es in etwa 70% der Fälle zu der sogenannten Wanderröte (Erythema migrans). Begleitend sind kurz darauf sehr häufig unspezifische Allgemeinsymptome vorhanden wie Kopfschmerzen, Fieber, Schüttelfrost, Muskel-Selett-Schmerzen, Gelenkschmerzen ohne Schwellung der betroffenen Gelenke, sehr häufig auch Unwohlsein und Ermattung. Seltener sind Lymphknotenschwellungen, Milzvergrößerung, Gelbsucht, Rachenentzündungen, Husten, Bindehautentzündungen der Augen (auch Entzündungen der Regenbogenhaut) u.a. Diese Symptome sind Folge einer Erregerausbreitung von der Infektionsstelle auf den gesamten Organismus (keine Neuro-Variante oder sowas).
Zur sogenannten Neuro-Borreliose kommt es erst Wochen bis Monate später: die häufigste Erkrankung ist eine sogenannte Meningoradikulitis oder Meningoneuroradikulitis (Entzündung der Hirnhaut und der Nervenwurzeln). Hierbei
kann es zu verschiedenen Symptomen kommen (häufig sind zum Beispiel Lähmungen von Nerven für die Muskulatur im Bereich des Gesichts und der Augen, aber sämtliche Lokalisationen können vorkommen. Weitere Erkrankungen des Nervensystems können sein: Enzephalitis, Myelitis (Entzündung des Rückenmarks) u.a. Diese Manifestationen der Borreliose werden dem Stadium II zugeordnet.
In diesem Stadium tritt außerdem auf: Beteiligung des Herzmuskels (meist in Form von Herrhythmusstörungen).
Man unterscheidet dann auch noch ein drittes Stadium, welches Monate bis Jahre nach der Infektion auftritt. Charakteristisch sind Gelenkentzündungen (mit Schwellung, vor allem Knie- und Sprunggelenke), eine spezielle chronische Hauterkrankung (Acrodermatitis chronica atrophicans), Nervenschäden (Polyneuropathie) und eine (schwierig nachzuweisende) Enzephalopathie mit z.B. Gedächtnisstörungen.
Aber keine Panik: man kann (und sollte!!) die Borreliose ja behandeln. Die Prognose ist umso besser, je früher die Behandlung beginnt.
Die Erkankung macht übrigens vor keinem Alter halt, auch Kinder können sie bekommen, werden nur entprechend anders behandelt, die Diagnose wird aber genauso gestellt.
Grüße von Steffi.