Moin Thomas
Damit keine falschen Vorstellungen aufkommen. Ich bin geborener Münsterländer. Seit 10 Jahren in Tirol, habe aber hier erst mit dem Pilzesammlen angefangen.
Hier ist zwar allgemein viel los mit Pilzen, aber was ich im letzten Herbst in der Nähe Lüdinghausen gefunden habe war ein Vielfaches von dem, was ich in Tirol je gesehen habe. Natürlich keine Pfifferlinge und nur einen Steinpilz, aber sonst Pilze bis zum Abwinken.
Am interessantesten fande ich die Schmarotzerröhrlinge.
Auf der Reise war ich auch in Oldenburg und besuchte einen Freund. Dort waren die Wälder voll mit Maronen und vor allem Kahler Krempling.
Alles Gute
Markus
: Moin Markus,
: ich muss staunen: normalerweise hätte ich den größeren Pilzbestand in Tirol
: vermutet.
: Dass Rotkappen, Maronen und Knollis so häufig sind, ist eigenmtlich normal.
: Das Münsterland besitzt einen leichten Sandboden, der etwas sauer ist, was
: die Pilze sehr goutieren. In Tirol, so meine ich, habt ihr Dolomit als
: Grundgestein, und der ist wohl eher basisch. Knollis finde ich auch in
: meiner Heimat der Vor-Eifel zur Haupt-Wachstumszeit mehr als reichlich.
: Hier ist das Grundgestein Buntsandstein, und der reagiert auch leicht
: sauer. Wiederum findet man alle Arten von Raufußröhrlingen (nach neuer
: deutscher Rechtschreibung ohne „h“) bei uns in Nordfriesland (das ist da
: oben, zwischen Nord- und Ostsee) auch in rauen Mengen. Und zwar
: vornehmlich auf den Geestrücken. Das sind niedrige sandige Erhebungen in
: der Marsch (Westküste), die man hier in maßloser Übertreibung „Berge“
: nennt. Das nur, damit du als „Bergländler“ keinen Lachanfall bekommst.
: Noch’n Grund: Nordfriesland ist zwar sehr waldarm, doch kommen Birken und
: Pappeln reichlich vor, was die Raufüße auch mögen.
: Grüsslis
: Thomas