: Hallo Moise,
: der von Dir beschriebene Stumpf eignet sich- wegen des Neuaustriebes- sehr
: gut für die Beimpfung mit dem Samtfußrübling (Flammulina velutipes). Ich
: glaube, darüber bei GRAMSS im Handbuch für Pilzfreunde Bd. I (Michael/
: Hennig/ Kreisel) gelesen zu haben.
: Die Zeit der Beimpfung ist jetzt wegen der Temperaturen sehr günstig, wobei
: nicht später als X erfolgen sollte.
: Besorge Dir also Impfdübel oder Substratbrut der o.a. Art und bohre umlaufend
: ca. 10 Löcher für die Aufnahme der Brut. Dann mußt Du mind. 1 1/2 Jahre
: warten und kannst in den Wintermonaten! (X- III) (hoffentlich)
: schmackhafte Pilze ernten!
: für evt. weitere Fragen Kontakt über eMail!
: Gruß G.
Hallo Gottfried,
vielen Dank für Deine Antwort im Pilze-Forum. Habe Deine Seite auf www.fungi.at gelesen und gehofft, dass du Dich im Forum melden würdest.
Meine bisher einzige und absolut erfolglose Kulturpilz-Erfahrung war ein Austernpilz-Versuch, auf dem abgesägten Teil der besagten Birke. Obwohl mein Mann und ich uns genau an die Beimpfungsanweisungen usw. gehalten haben – absolut NULL. Konnte nach elendslanger Wartezeit nichteinmal Myzelbewuchs feststellen. Ich muß aber hinzufügen, dass ich die Bruthölzer im Gartenmarkt bei Dehner abgepackt gekauft habe. Vielleicht war das nicht das richtige.
Da das ganze ja lange Zeit dauert, möchte ich diesmal fachlichen Rat einholen. Hast du selbst schon Samtfußrüblinge gezüchtet? Ich kenne sie bisher nur aus Büchern. Wäre schon toll, wenn plötzlich – noch dazu im Winter – aus unserem Stumpf Pilze wachsen würden. Wieviele Pilze kommen denn da? Kann man leicht etwas falsch machen? (Siehe Austernpilze: so genau weiß ich bis heute nicht, woran der Mißerfolg gelegen hat.)
Für jeden Hinweis wäre ich Dir dankbar.
Viele Grüße
Manuela
Hallo "Manu",
wegen Deiner fehlenden eMail- Adresse nun wieder Kontakt über das Forum!
hinsichtlich des Fehlversuches mit den Austernseitlingen, so vermute ich, daß die Brut evt. überlagert war. Deshalb empfehle ich stets, die Brut direkt vom Erzeuger zu kaufen, weil diese dann (i.d.R.) frischer ist. Den kleinen Preisnachteil bei Direktbezug sollte man wegen des sichereren Erfolges in Kauf nehmen.
Ich habe auch schon Samfußrüblinge gezüchtet; allerdings auf Rotbuche mit bescheidenem Erfolg . Nach besagtem GRAMMS in "Handbuch für Pilzfreunde" Bd. I (Michael/ Hennig/ Kreisel) sind für den Samtfußrübling (Flammulina velutipes) Linde, Roßkastanie und Weide geeignete Holzarten. In meinem Aufsatz "Erfahrungen beim Anbau holzbewohnender Speisepilze" unter www.fungi.at habe ich ja bereits angedeutet, daß härtere Laubhölzer weniger geeignet erscheinen. Hinsichtlich Deines Birkenstubbens möchte ich Dir raten: probiere es einfach einmal aus.
Was den möglichen Ertrag betrifft, so rechnet man i.A. mit 15- 25 Gewichts-% Frischpilze vom Holzgewicht. Die Schwierigkeit besteht in Deinem Fall darin, das Gewicht Deines Birkenstubbens zu bestimmen. (Ausbuddeln und wiegen möchte ich Dir nicht empfehlen!) Also laß Dich vom +/- Ertrag ganz einfach überraschen.
Zu den möglichen Fehlern fällt mir spontan die oft fehlende Hygiene bei der Beimpfung ein. Deshalb sollte die Brut mit (weitestgehend) sauberen Händen in die Bohrlöcher eingebracht werden. Außerdem ist darauf zu achten, daß die Bohrlöcher gut verschlossen werden. Ein Hinweis dazu findet sich auch bei "Erfahrungen beim Anbau holzbewohnender Speisepilze" mit der sog. "Stöpsel"methode, die bei mir bisher noch nicht versagt hat. Wenn Du noch etwas gutes tun möchtest, dann brause den Stubben bei anhaltender Trockenheit und sonnenexponierter Lage täglich etwas.
Ansonsten wünsche ich Dir viel Erfolg...
Gruß G.