: Hallo Pilzfreunde!
: Gefährden eingeschleppte, nicht einheimische Pilzarten unsere Natur?
: Warum beschäftigt mich diese Frage? Weil es zahlreiche Fälle gibt, dass
: fremde Tier- und Pflanzenarten, vom Menschen gewollt oder ungewollt
: verbreitet, katastrophale Auswirkungen auf die Umwelt haben können.
: Erst kürzlich sah ich einen Fernsehbeitrag, der mich ziemlich erschreckt hat:
: In Australien wurden Aga-Kröten zur natürlichen Schädlingsbekämpfung aus
: Hawaii eingeführt. Diese haben sich inzwischen enorm vermehrt,
: ausgebreitet und bedrohen dort inzwischen, da giftig und ohne natürliche
: Feinde, die einzigartige Tierwelt.
: Chinesische Wollhandkrabben in der Elbe, amerikanische Bisamratten, die
: Deiche untergraben, Waschbären sind Beispiele bei uns. Der Kaukasische
: Riesenbärenklau oder das Indische Springkraut, welches die natürliche
: Vegetation an den Flussufern überwuchert, weitere.
: Ehrlich gesagt, beschleicht ein etwas ungutes Gefühl, weil ich nicht weiss ,
: wie ich das beschriebene Problem bezogen auf Pilze einordnen soll. Eine
: ganze Anzahl z.B. asiatischer Arten wird bei uns gezüchtet wird. Oder
: Zuchtansätze z.B. amerikanischer "Riesenmorcheln" könnnen von
: jedermann einfach importiert werden.
: Mich würde generell interessieren, wie in dieser Hinsicht fremdländiche Pilze
: zu beurteilen sind: Besteht die reale Möglichkeit, dass diese sich in
: unserer Natur verbreiten?
: Wenn ja, könnten sie eine Gefahr darstellen? Z.B. dadurch, dass sie heimische
: Pilze verdrängen? Oder als Parasiten Pflanzen schädigen?
: Gibt es Beispiele - ausser dem Elfenbeinröhrling und Tintenfischpilz - für
: Myko-Neubürger bei uns? Wie wurden sie eingeschleppt bzw. verbreitet?
: Was sagt die Wissenschaft, was sagt Ihr dazu?
: Gruss
: Ralf
Hallo Ralf,
eine allgemeingültige Antwort kann ich Dir nicht geben, aber:
Der Shii- Take z.B. wird in Deutschland nach meinen Infos mind. seit zehn Jahren- allerdings mit steigender Tendenz- kultiviert. Aber mir ist kein Fall bekannt, daß dieser Pilz in Deutschland jemals in freier Natur gesichtet worden ist. Problematischer wäre dann eher ein Pilz, der sich parasitisch ernährt. Ich denke da zuerst an den Hallimasch, der den Forstwirten in unseren Breiten arge Kopfschmerzen bereitet. Allerdings ist mir von den derzeit sieben "eingeschleppten" Zuchtpilzen keiner bekannt, der gleichzeitig Parasit ist. Nach meinem Erkenntnisstand sind Deine Bedenken eher gegenstandslos!
Gruß G.