| |
Pilze Pilze Forum Archiv 2001
Re: Wenig Pilze und viele Unsitten im Wald
Geschrieben von: Marcus B. Antwort auf: Re: Wenig Pilze und viele Unsitten im Wald (Piwo)
Datum: 20. Juli 2001, 15:24 Uhr
|
: Recht haste!!! : Piwo Hallo Gottfried, Franz und alle anderen Zunächst Franz: Das mit dem blauäugig möchte ich von dir noch mal erklärt haben. Des weiteren, vielleicht hast du mich mißverstanden, meinte ich natürlich nicht das anstelle der Nadel- jetzt Laubbäume in Reih und Glied und schön ordentlich gepflanzt werden sollte (wäre zudem wohl ziemlich teuer), sondern das auf den durch das Fällen entstandenen Flächen sich Bäume (z.B. Buche) natürlich (durch Samen in Früchten, die der Wind transportiert)ansiedeln (und gleichzeitig kostenlos)und somit sich der Wald im Laufe der Zeit von selbst umgestaltet. Der Mensch müßte solche von selbst entstandenen Schonungen dann nur noch (wenn nötig, wie in meinem Wald) vor Wildverbiß schützen.
Zu Gottfried: Auf Lichtungen im Wald siedeln sich neben Bäumen natürlich auch Waldblumen oder Stäucher an, womit der Wald wieder etwas artenreicher wird. Das Totholz speziell wird einerseits ebenfalls von Pflanzen (z.B. Moosen und Farnen) besiedelt, andererseits dient es den Saprobionten (oder Saprophyten, also Pilzen, Bakterien, Insekten und anderen Kleinstlebewesen, die organisches Material erst in organische und dann in anorganische Stoffe zersetzen und somit den Waldboden mit neuen Nährstoffen für die Pflanzen versorgen)als Lebensraum und Nahrung, dadurch siedeln sich viele kleine Arten an, auf die die anderen Waldbewohner indirekt angewiesen sind. Totholz hat also durchaus seine Berechtigung im Wald. (P.S.: Bin nicht nur Ostthüringer sondern auch Zeulenrodaer) An Christoph noch eine Frage (gegenüber dir bin ich ja mit meinen 2 Jahren Bio-Grundkurs trotz 13 Punkten höchstens totaler Amateur, außerdem wird Ökologie im Unterricht aus Zeitmangel sowieso stark gekürzt): Wenn es stimmt das "Urwälder" in Deutschland artenärmsten Lebensräumen gehören, wie sieht es dann im doch als sehr artenreich geltenden Nationalpark und Urwald Bialowieza in Ostpolen aus? Liegt der Artenreichtum dort an einem anderen Waldtyp, dem Wild (Wisent, Wildschwein, Reh) das Lichtungen schafft und einige junge Bäume kurz hält (dann müssten aber auch Deutaschlands Wälder artenreicher sein), gibt es andere Gründe (z. B. das stets unverändert gebliebene Ökosystem) oder irre ich mich vielleicht sogar und dieser Wald ist eher artenarm? Gruß Marcus B.
|
| |
Pilze Pilze Forum Archiv 2001 wird administriert von Georg Müller mit WebBBS 5.12.