Hallo an alle!
Ich bin im Begriff, eine neue Röhrlingsart zu beschreiben. ich habe sie inm Braunschweig in einem kalkreichen Eichen-Buchen-Hainbuchen-Wald gefunden.
Er sieht exakt aus wie Xer. porosporus, der Gestutzsporige Röhrling. Auch keine rote Subcutis, Hut aufreißend in kleine Areolen, kein rot am Stiel, sondern eher schmutzig graubraäunlich.
Der Clou ist aber: Sporen sind nicht trunkat, dafür aber amyloid. Sie werden in Melzer's tief blau. Auch die Röhrentrama reagiert heftig. Das geht sehr gut makroskopisch, also einfach Melzer's auf die Röhren --> dunkel blau --> o.k.
Vielleicht ist der Pilz gar nicht selten, aber wer mikroskopiert schon "typische" Xer. porosporus. Ach ja, noch ein mögliches Merkmal: DSas Fleisch ist an Fraßstellen rot, im Stiel sind von alleine weinrote Zonen vorhanden.
Ich werde die Art notfalls auch anhand meines Beleges beschreiben. Sollten aber noch weitere gefunden werden, so wäre ich für Zusendung äußerst dankbar.
Amyloid-sporige Arten sind aus Nordamerika bekannt. Die sehen aber anders aus und sind auch anatomsich verschieden (Habe die Typen grad bei mir in München liegen).
Ach ja, noch was: Die Reaktion geht nur frisch. Getrocknet reagieren die Sporen nicht mehr, die Röhrentrama aber immer noch. Das wird bei alten Belegen auch nicht mehr gehen (die maerikansichen typen reagieren gar nicht mehr nach 20 Jahren). Im Mikroskop am besten in Wasser ansehen und dann Melzer's oder auch Lugol durchziehen. An der Diffusionskante wird die Trama herrlich blau (sieht man schon mit dem Auge am Präparat). Später verschwindet die Reaktion und alles ist nur Melzer's-gelbbraun! Am heftigsten reagieren junge Sporen blau, da die braunen Zellwände der alten die Färbung (die auch da vorhanden ist) etwas maskieren (Mischfarbe aus Blau und Braun)

Wäre echt super, wenn Ihr mir unter die Arme greifen könntet. Die Art ist wirklich leicht zu erkennen.
Bei Xer. porosporus ist, wie auch bei anderen Xerocomi die Reaktion mit Melzer's sehr schwach bläulich, ohne Blaufilter schwer zu erkennen.