Ich muß jetzt doch mal noch was zu den rosanen Schwammerln sagen. Ich beobachte nicht nur diese Exemplare seit ca 1 Woche- gottseidank hat sie noch keiner der reichlichen Spaziergänger am Blutsee (der beliebte Waldsee ist aber nicht nach den Pilzen benannt) geerntet! Auch schon letztes Jahr habe ich diese Spezies dort gefunden und auf inzwischen mehreren hundert Digitalfotos festgehalten.
Ursprünglich kam ich nach längeren Literatur-Versuchen auf rhodoxanthus.
Auf dem Kongress in Regensburg letztes Jahr hatte ich Kleinbilder gezeigt.
Herr Engel hatte seine Zweifel daran,u.a.wegen der deutlichen Blaufärbung, auch du, Christoph hast die Bilder gesehen.
Arbeitshypothesen waren nach- und nebeneinander: splendidus, torosus, satanas,rhodopurpureus, und noch ganz was anderes.
Inzwischen bin ich wieder bei meiner ersten Ahnung angelangt: rhodoxanthus! (?)
Ich hab natürlich noch nicht das Standardwerk von Christoph (in welchem Verlag kommts denn raus??), nur die üblichen.
Satanas ist sicher nicht, die kenn ich , auch von der selben Stelle (umkreis ca 2 Meter!)- dort wächst ( z.T. letztes Jahr) auch noch: calopus, aereus, edulis, appendiculatus, aestivalis, radicans, diverse Leccinum Arten, Pulveroboletus gentilis (in 2000 mindestens 150- 200 Ex.), Xerocomus armeniacus + rubellus usw.
Außerdem noch ein ganz komischer Hexenröhrling mit schwarzem Fuß???
Jetzt zur Teilbeschreibung der Funde:
Hut blaßgelblich, rosa Schimmer, filzig bis matt, nach Reiben deutlich rot- blut- bis dunkelpurpurrot.
Fleisch deutlich gelb, bei schnitt im ganzen Pilz über grün (nur 1-2 sekunden!)nach blau verfärbend, später wieder ausblassend zu fahlgelb bis hutfarben ( höchstens ein Schimmer rötlich). Alt oder nach trocknen orangebräunlich.
In der leicht wurzelnden Basis ein querverlaufender dunkelroter Streifen, ca 2-3mm dick. dieser erreicht nicht den Rand des Stiels.
Geruch: nach Steinpilz, mit ganz leichtem Anflug von Gummi (Autoreifen) Geschmack mild, nussig vorzüglich!. Auch alt oder nach trocknen angenehmer Geruch.
Stiel: jung Basis rosa überhaucht auf gelbem Grund, Spitze gelb mit rotem Netz, das nach wenigen Tagen sich bis zur Basis ausbreitet.
Röhren sehr kurz,gelbgrün . Poren jung gelb, über orange langsam rot werdend. Am Hutrand bleibt lang ein gelber Streifen.
Standort: Eichen-Hainbuchenwald, schmaler Streifen zwischen See und Weg, nackter Boden, sonnig (Nordufer).
Eine ausführlich Beschreibung hab ich auch noch. Vielleicht kann ich sogar mal Bilder zeigen- muß daran noch hart arbeiten;=).
Heut schau ich mal wieder vor Ort!
Tschüß Rudi