ich bin nämlich der überzeugung,daß ein mensch
: keineswegs höher auf der evolutionsleiter steht als ein reh,ein
: wildschwein oder sonstewas.
: JÄGER SIND MÖRDER
Moin morch,
ich gehe mal davon aus, dass du den gesamten Thread bei den Jägern gelesen hast, und dir die Galle übergelaufen ist. Anders sind deine beiden Bemerkungen, die ich oben habe stehen lassen, nicht zu verstehen.
Jäger sind keine Mörder, denn sie schießen das Wild nicht aus irgendwelchen psychopathischen Gründen, sondern aus hegerischen Gesichtspunkten. Bevor du also, auf ziemlich unfaire Weise polemisierst, solltest du dich schlau machen und schauen, was Jäger eigentlich für eine Arbeit leisten, damit auch du in Zukunft noch Pilze sammeln kannst im Wald. Im Moment stehst du auf einer Stufe mit den Mitgliedern der PETA (People for the Ethical Treatment of Animals), die versucht haben, die Jugendarbeit der Angler (in Sonderheit des Royal-Fishing-Clubs und der Royal Fishing Kinderhilfe) mit der Aussage in den Dreck zu ziehen, Angeln und das Töten der Fische würde die Gewaltbereitschaft der Kinder verstärken. Einer unserer Leser der AngelWoche forderte die PETA daraufhin auf, ihren Namen zu ändern in PAHR – People against Human Rights.
Ohne die Arbeit der Jäger und Förster wäre unser Wald nicht mehr das, was er heute ist. Der Wildbestand wäre zu hoch oder schon längst zusammengebrochen. Wir hätten nur noch ganz wenige Arten in unseren Wälder, etwa so robuste wie Wildschwein oder Reh, aber keine Dachse, Marder, keine reiche Vogelwelt und, ja auch keine Luchse und Bären dort, wo es in unserem dichtbesiedeltem Land noch Lebensräume für sie gibt. An deren Wiederansiedlung sind die Jäger nämlich maßgeblich beteiligt!
Auch die Pflanzengesellschaften der Wälder wäre zusammengebrochen: Monokulturen aus Fichten und anderen schnellwachsenden, profitbringenden Bäumen. Und was im Unterholz wächst, wäre auch nicht der Rede wert.Auch was an Pilzen wächst, könnte höchstens noch eine Minderheit von Spezialisten reizen, wenn überhaupt.
Zugegeben: Lange Jahre wurde der Wald nach reinem Profitdenken bewirtschaftet, aber das Umdenken hat schon seit 20 Jahren eingesetzt.Die Sünden der Vergangenheit will ich nicht unter den Teppich kehren oder schön reden. Aber man kann immer nur so gut arbeiten wie es der Wissenstand zuläßt. Dass ein artenreicher Wald das Beste für unser Ökosystem ist, wird heute kein ernsthafter Mensch mehr bestreiten.
Aber lange, bevor das Wissen darum in die Köpfe der Öffentlichkeit gedrungen ist, haben Jäger schon alles daran gesetzt, den Wald, wo immer es ging, naturnah zu erhalten. Wäre dem nicht so, wäre das Wissen darum auch nicht erhalten geblieben. Nur in diesen naturnahen, von Jägern und Förstern erhaltenen Regionen, konnten die entsprechenden Forschungen durchgeführt werden.
Dass die Jägerschaft das nicht aus purer Nächstenliebe getan hat, sondern durchaus aus Eigennutz, ist durchaus legitim und in keiner Weise zu verurteilen.
Jäger (ich bin keiner, wäre aber gerne einer) und Angler (ich bin einer) eint ein gemeinsamer Wunsch: Wir wollen unserem Hobby – oder sagen wir lieber: unserer Passion – in einer halbwegs intakten Umwelt nachgehen. Die erhält sich aber in einem Land mit 80 Mio. Menschen nicht von selbst, sondern muss gepflegt, sprich: bewirtschaftet werden. Und dann haben wir auch das gottverdammte Recht, uns an den Früchten unserer Arbeit zu bedienen: Die einen jagen Hirsch & Co., die anderen angeln von Aal bis Zander. Wir heischen dafür nicht nach Anerkennung, aber wenn wir angegriffen werden, aus Unkenntnis oder Neid oder was auch immer, dann wehren wir uns! Der Verband deutscher Sportfischer (VDSF) hat z. B. gegen die PETA wg. ihrer oben angeführten Äußerungen Klage erhoben wegen übler Nachrede und der Ehrverletzung der Anglerschaft im Gesamten und des einzelnen Anglers. Eben, weil diese Äußerungen nicht nur jeder Grundlage entbehren, sondern schlichtweg falsch sind.
Und es ist uns durchaus recht, wenn sich alle anderen Menschen in den Wäldern und an den Gewässern, die wir gepflegt, erhalten und wiederbelebt haben, erholen.
Und wir sind so wenig Mörder wie du, wenn du dein Frühstücksei isst, oder dein Steak oder dein Schnitzel oder dein Fischstäbchen. Oder glaubst du, die wachsen auf Bäumen? Ich gehe mal davon aus, dass du nicht zu der absoluten Minderheit der Veganer gehört, die sogar das Trinken von Milch (man klaut sie ja den armen Kälbern) ablehnt.
Noch eine Bemrkung: Angler und Jäger sind vom Gesetzt anerkannte Naturschützer. Und sie sind die einzigen beiden Gruppen, die ihre Kenntnisse in staatlichen Prüfungen (in ziemlich harten sogar!) nachweisen müssen. Alle anderen Naturschutzorganisationen, heißen sie nun NABU, WWF, PETA usw. sind im Vergleich zu uns nur Dilletanten. Wobei ich ausdrücklich betone, dass „Dilletant“ nicht unbedingt negativ gemeint ist, denn „dilletare“ (lat.) bedeutet, etwas gerne tun.
Zu guter Letzt noch zu deiner Anmerkung, wir Menschen stünden evolutorisch betrachtet auf der selben Stufe wie die Tiere: Es mag sein, dass einige Zeitgenossen diesen Eindruck erwecken. Aber wenn dem so wäre, hättest du dich selbst widerlegt, denn dann könnten wir nichts für unsere Fähigkeit zu töten und wären demnach auch keine Mörder. Tiere zu töten, um satt zu werden, kann nicht mit der moralischen und ethischen Vokabel „Mörder“ belegt werden, da es eine Notwendigkeit ist. Menschen zu töten ist niemals notwendig, daher zu verachten und mit einem moralisch-ethischen Bann zu belegen.
Leider musste ich so viel schreiben, denn eine einzige Aussage wie die deine, vielleicht im Zorn in dieses Forum geworfen, das mehr Menschen lesen als wir glauben, kann so viel von der Arbeit der Angler- und Jäderschaft auf einen Schlag kaputt machen, dass sie nicht im Raum stehen bleiben kann. Und dass es unter uns „scharfe Hunde“ gibt, die genasuo intolerant ihren Zeitgenossen gegenüber sind, sollte uns nicht dazu verleiten, genauso zu reagieren.
Grüsslis
Thomas