Ich hatte schon einmal im Forum über Wildschweine berichtet.
Das war vor ungefähr einem Jahr. Inzwischen hat sich die Situation in den Wäldern rund um Viernheim und Lorch, dass ist in Hessen so etwa zwischen Darmstadt und Heidelberg, extrem verschlechtert. Es ist schon bitter wenn man mit anschauen muss wie ein sehr gutes Pilz und Pflanzenbiotop in relativ kurzer Zeit von Wildschweinen zerstört wird.
Natürlich Wildschweine hat es schon immer gegeben, aber noch nie in einer so großen Population. Dachte ich noch letztes Jahr die Wildschweinplage wäre Regional begrenzt, so bin ich dieses Jahr eines Besseren belehrt worden. Eine meiner schönsten Pfifferlings und Steinpilz Reviere (im Odenwald nähe Beerfelden) ist jetzt auch von Wildschweinen heimgesucht worden. Ein ehemaliger Förster und Leiter einer Jagdschule hat mir die Gründe für die übermäßige Vermehrung der Wildschweine erklärt.
Durch die starke Schädigung der Eichen und Buchen (Thema Waldsterben) haben diese Unmengen von Samen erzeugt. (möglicherweise das letzte Aufbäumen) Wildschweine werden geradezu gemästet.
Sollten einmal nicht so viele Eicheln oder Bucheckern vorhanden sein, stehen weitere gute Nahrungsquellen parat, zum Beispiel die Mais und Kartoffelfelder. Oft grenzen diese Felder direkt an den Wald. Bequemer geht es ja kaum noch für die Wildschweine.
Das hatte zur Folge das die natürlichen Verluste, zum Beispiel im Winter, stark zurückgegangen sind. Eine weitere Folge des übermäßigen Nahrungsangebots ist, dass die Fruchtbarkeit der Wildschweine enorm zugenommen hat.
Da die Wildschweine bei uns keine natürlichen Fressfeinde haben, stört nichts das schöne Wildschweinleben. Wer jetzt auf die Jäger hofft, dem sei gesagt sie sind guten Willens aber sie werden den großen Wildschweinrotten auch nicht mehr Herr.
Vielleicht hilft ja eine größere Nachfrage nach Wildscheinbraten die Situation zu verbessern.
Mich würde mal Interessieren wie es in den anderen Pilzrevieren in Deutschland, Österreich und Schweiz aussieht.
Viel Grüße vom Wildschweingeschädigtem Joachim