: Hallo zusammen,

: Fragen möchte ich Euch zu folgenden Pilzen: 1. Könnte das Pluteus cervinus
: sein? Stand unter Fichte.

Das ist der Breitblättrige Holzrübling (Megacollybia platyphylla). Lamellen sind weiß und nicht frei. Wenn man ihn vorsichtig aus dem Boden nimmt wird man recht kräftige weiße Myzelstränge von der Stielbasis weg ins Substrat entdecken.
Übrigens hat er fast immer Springschwänze (diese kleinen Insekten) in den Lamellen. Fast schon ein Bestimmungsmerkmal :-)

: 2. Die Lamellen sind fast weiß, der Stiel rosa getönt, am Stiel ein Ring, am
: Boden so ne Art Scheide zu sehen. Klare Sache, dacht ich, Amanita oder
: Verwandtschaft. Aber, bei näherem hinsehen: Die Lamellen berühren den
: Stiel, laufen sogar ne Spur (mehr so als Leisten) runter. Kann das
: trotzdem Amanita oder Limacella sein?

Das ist (trotzdem) nix anderes als ein Perlpilz. Wenn du den Pilz trocknest sieht man das "Freie" der Lamellen besser, es bildet sich ein richtiger Graben zwischen Stiel und Lamellen. Zumindest bei Dachpilzen die ja auch freie Lamellen haben klappt das prima.
Das sie herablaufen möchte ich aber doch bezweifeln. Vielmehr glaube ich, dass der Stiel oben gerieft ist. Mikroskopisch müßte man das nachweisen können: Sind normal ausgebildete Basidien auf der Riefung, dann sind's herablaufende Lamellen. Ist's steril, dann ist es eine Stielriefung die nicht direkt mit den Lamellen zu tun hat.

: 3. Den gibts hier z.Z. häufig, hab allerdings noch nie gesehen, daß er einen
: geschlossenen Kragen um die vitale Fichte zieht. Wie heißt der?

Wurzelschwamm (Heterobasidium annosum)

: 4. Der Hutdurchmesser ist 15 mm. Alle anderen in der Nähe waren auch nicht
: größer. Er riecht etwas mehlig. Ich find ihn hübsch, interessiere mich
: natürlich trotzdem für seinen Namen.

Dürfte ziemlich sicher Entoloma undatum sein, der Dunkelblättrige Nabelrötling.
Er ist gut kenntlich am exzentrischen Stiel (d.h. er ist nicht genau in der Hutmitte angewachsen sondern immer etwas seitlich versetzt "unwuchtig"), am Mehlgeruch und am steingrauen Hut mit +/- deutlicher Zonierung. Ziemlich variabel, es soll Aufsammlungen ohne Geruch geben, ebenso solche ohne die Hutzonierung (heißt dann E. sericeonitens).
Er gilt als ziemlich verbreitet, ich habe ihn aber erst einmal in Polen gesehen. Allerdings bin ich auch in einer eh recht Rötlingsarmen Gegend zuhause. Wenn dann finde ich am ehesten noch welche in Magerrasen.
E. undatum findet man wohl am besten auf feuchtem, lehmigem Boden, z.B. gerne an +/- bewuchsfreien lehmigen Böschungen und Abhängen, auch gerne an freien Stellen in Auwäldern und ähnlichen Gesellschaften.