: Hallo!
: Seit 12 Jahren bewandere ich fast täglich (zumindest im Herbst) das
: Waldgebiet um Frankfurt am Main (unglaublicherweise ein ziemlich
: reichhaltiges Pilzgebiet) und kenne daher diese Gegend und die darin
: vorkommenden Pilze fast wie die berühmte Westentasche. Nun ist mir in den
: ganzen Jahren nicht ein einziges Mal ein Pfifferling vor die Augen
: gekommen. Im vergangenen Herbst allerdings habe ich auf einer geschätzten
: Fläche von etwa 4 Quadratkilometern unglaubliche Mengen an Pfifferlingen (
: CANTHARELLUS FRIESII ) vorgefunden. Dies erscheint mir ziemlich mysteriös
: und habe als Laie keinerlei Erklärung parat. Kann mir da jemand einen
: Hinweis auf eine mögliche Erklärung geben?
: Lieben Gruss, Martin
Hallo Martin.
Es gibt auch bei Frankfurt immer wieder einmal echte Pfifferlinge; aber insgesamt doch recht selten. Im Frankfurter Stadtwald gab es früher mehrere gute, konstante Stellen, die aber bald von den Pilzwanderern zerstört waren.
Heute sind sie so gut wie erloschen. Im Stadtwald findet man auch hin und wieder auch C. pallidus, eine seltene weiße Pfifferlingsart.
Im Taunus kann man dagegen schon eher mal Glück mit Pfifferlingen haben. Außerdem gibt es südlich von Frankfurt noch so ein paar kleine "Geheimwälder"
die kaum einer weitergibt und wo man sehr konstant,bzw. eigentlich immer im Herbst Pfifferlinge finden kann, obwohl dort garnicht so wenige Leute sammeln.
Was C. friesii angeht, so hatte dieser letztes Jahr einfach Konjunktur. Er war während ein paar Wochen überall im Rhein-Main-Gebiet häufig. So ist das eben manchmal mit bestimmten Arten. 15 Jahre kaum gesehen und in einem guten Pilzjahr plötzlich ziemlich häufig auftretend. Oft gibt es dieses Phänomen sogar regionsübergreifend: eine bestimmte, sehr seltene Rarität wird zur gleichen Zeit an mehreren oder vielen Stellen in der BRD gefunden.
Ansonsten ist C. friesii genau so rar bei uns, wie der normale C. cibarius.
Gruß Werner2