: Hallo zusammen,
: viel Regen bekamen wir Saarländer in den letzten Tagen ja nicht gerade ab.
: Der Waldboden ist nur scheinbar gut durchnäßt. Beim Kratzen mit dem
: Pilzmesser muß man aber feststellen, das die Feuchtigkeit nur wenige cm in
: die Tiefe reicht.
: Trotzdem habe ich in einem Laubmischwald über Kalk ( bei Zweibrücken/Pfalz )
: unerwartet doch ein paar Pilzchen gefunden.
: Amanita phalloides - grüner Knollenblätterpilz
: Amanita citrina - zitronengelber Knollenblätterpilz
: Amanita rubescens - Perlpilz
: Amanita vaginata - grauer Scheidenstreifling
: Boletus reticulatus - Sommersteinpilz
: Cantharellus cibarius - Pfifferling
: Clathrus archeri - Tintenfischpilz
: Collybia marasmioides - büscheliger Rübling
: Daedaleopsis confragosa - rötende Tramete
: Entoloma sinuatum - Riesenrötling
: Fuligo septica - gelbe Lohblüte
: Hapalopilus nidulans - zimtfarbener Weichporling
: Phallus impudicus - Stinkmorchel
: wuchs aus einem ca. 50 cm hohen, morchen Baumstamm schräg heraus. Sah so
: richtig unanständig aus. *gg*
: Pluteus cervinus - rehbrauner Dachpilz
: Polyporus umbellatus - Eichhase
: Russula virescens - gefelderter Grüntäubling
: Russula delica - blaublättriger Weißtäubling
: Russula cyanoxantha - Frauentäubling
: Russula lepida - Zinnobertäubling
: Russula atropurpurea - purpurschwarzer Täubling
: Russula foetens - Stinktäubling
: Lactarius azonites - rauchfarbener Milchling
: 80% der vorgefundenen Pilze waren schon ziemlich alte Schlappen.
: Speisepilzsammler wären heute nicht auf ihre Kosten gekommen.
: Zwei Röhrlinge fehlen noch auf der Fundliste. Hier die Fotos:
:
: Welche Arten sind hier zu sehen??
: Ist vielleicht nicht so einfach wie es auf den ersten Blick aussieht. Oder??
: Bye Harry
Hallo zusammen,
bei der ersten Abbildung handelt es sich um Xerocomus lanatus, einer dem braunen Filzröhrling ( Xerocomus subtomentosus var. ferrugineus = X.spadiceus ) sehr nahe stehenden Art. Xerocomus lanatus wird heute von einigen Autoren als eigenständige Art angesehen. Andere sehen ihn nur synonym zur ferrugineus.
Mein Fund zeigte eine deutliche und sofortige NH3 Reaktion der Huthaut zu blau-grün, was in der einschlägigen Pilzliteratur für X.lanatus beschrieben wird. Bei X.ferrugineus bleibt die Huthaut bei Berührung mit Ammoniak so gut wie unverändert.
Die beiden abgebildeten Fruchtkörper rochen sehr stark schwefelartig, ein Merkmal das in keinem meiner Bücher beschrieben wird. Mich würde sehr interessieren wer von euch diesen Schwefelgeruch auch schon einmal wahrgenommen hat.
Um Leccinum nigrescens = L crocipodium, ( schwärzender Rauhfuß ), handelt es sich auf der zweiten Aufnahme. Ich finde diese Art recht selten, nie in größerer Stückzahl im Laubwald über Kalk.
Matzinger lag also goldrichtig. Glückwunsch.
Bye Harry