Hallo Werner,

ich habe gerade die letzten 4 Monate in Meran verbracht...und beim Pilzesammeln beinahe einen Verfolgungswahn bekommen (siehe Punkt 1 und 7).

Jeder Bezirk hat seine eigenen Regeln, der Grundkonsens ist allerdings:

- Nicht Ansässige bedürfen einer Lizenz
- Mengenobergrenze von meist 1 bis 2 kg/Tag
- Zum Teil werden Tabulisten verteilt
- Sammelzeitbeschränkung auf 7:00 bis 19:00
- Pilze müssen im Wald geputzt werden
- Pilze müssen in luftigen Behältnissen transportiert werden
- Pilze dürfen nicht ausgegraben werden.
- Der Pilzkontrolleur (so was gibts da tatsächlich) ist berechtigt, notfalls mit Waffengewalt! (kein Scherz und kein Gerücht) den Sammler zu durchsuchen. Was aber doch eher selten vorkommt.

Wird einer der Punkte mißachtet (also auch z.B. der mit dem luftigen Transport), gibts Strafen bis zu 600 DM.

Die Lizenz gibts an Fremdenverkehrsvereinen zum Beispiel, kostet etwa 15 bis 25 Mark am Tag.

Die Information, daß Tirol die Beschränkung aufgeben will, habe ich aus einer Südiroler Tageszeitung. Und da stand auch drin, daß sinngemäß "wenn schon sammeln nicht den Pilzen schadet, dann schadet es trotzdem dem Wald. Die südtiroler Beschränkungen bleiben unangetastet."

Begründet wird das mit den schlechten Erfahrungen von vor einigen Jahren/Jahrzenten, als angeblich italienische Pilzsammelbusfahrten stattgefunden haben, bei denen gnadenlos alles ausgegraben wurde. Diese Geschichte habe ich von einigen Südtirolern gehört, aber nie einen getroffen, selbst unter den alten Personen, der so eine Kaffefahrt selbst im Wald angetroffen hätte. Selbst ein bekannter Forstmann hat nie so etwas erlebt. Die Geschichte kann wahr sein (und dann ist es schlimm), kommt mir aber eher vor wie eine Wandersage und willkommene Ausrede, die Touristen auf die Wochenmärkte und in die Restaurants zu bekommen...

Ich habe übrigens vor einiger Zeit (1 Jahr?) mal die Beschränkungen aus der Nähe des Trentino ins Forum gestellt.

Grüße,