Hallo Werner,

ich hab dieses Jahr erst angefangen, mich intensiv für Pilze zu interessieren. So die ersten Gedanken dabei waren, auch beim Verfolgen der Forumsbeiträge, mein Gott, was wissen die erfahrenen Pilzkenner alles. Eigentlich erst in den letzten 6 Wochen ( durch Teilnahme an Pilzexkursionen, aber auch meine Fragen hier im Forum ) ist mir klar geworden, daß nicht nur niemand alles kennt, sondern offensichtlich auch per Auge am Fundort nicht jeder Pilz bestimmbar ist. Das ist einerseits ernüchternd, andererseits schränkt es das, was ich als Anfänger wissen sollte, deutlich ein, macht es also leichter. Langsam nähere ich mich Deiner Auffassung an, daß ich also zunächstmal zufrieden sein kann, wenn ich einen typischen Rißpilz erkenne oder die Gattungen allgemein. (Ich hab das auch irgendwo gestern oder heute schon mal geschrieben) Und so langsam krieg ich ein Gefühl dafür, und meine Kentnisse wachsen auch. Ich frag schon gar nicht mehr nach Röhrlingen, mit meinen Funden komm ich da jetzt zurecht (was nicht heißt, daß ich alle Röhrlinge Deutschlands schon gefunden hätte oder gar kenne). Ich frag nicht nach den Erdsternen, die es hier viel gibt usw. Natürlich können andere Forumsteilnehmer nicht mitbekommen, wo mein Wissen (langsam) wächst, denn nach dem, was ich weiß, brauch ich nicht fragen. Es lockt mich natürlich, jeden Pilz unters Mikroskop zu legen, 1 Tag absporen zu lassen, und mit 5 Farbstoffen Schnitte durch die Lamellen zu färben und anzuschauen. Aber das geht halt werktags nicht so, denn ich gehe zur Arbeit. Und wenn ich dann Nachmittags um 4 nach Hause komme, dann sammele, dann ist der Tag fast vorbei, wenn man auch noch einen Minimalkontakt zur Familie halten will ;-) Es ist alles so interessant und es tut mir irgendwie leid, wenn Informationen, die ein Pilz beinhaltet, ungelesen bleiben, aber es geht halt nicht zeitlich. Und es geht aus den gleichen Gründen auch nicht, daß ich 2000 Seiten Pilze der Schweiz, 1500 Seiten Kosmos und BLV-Pilzführer, Kriegelsteiner usw. abends nach den 50 oder 100 Pilzarten, die man hier zur Zeit in wenigen Stunden finden kann, durchblättere, ganz abgesehen davon, daß oft das Pilzbild oder der Pilz in der Hand wieder nicht ganz typisch sind und das ist dann Frustration pur. Aber genau das lerne ich zur Zeit, was Sinn macht, weiter zu verfolgen und was man bei einer Gruppenzuordnung (Gattung, Familie) belassen sollte. Was später mal wird - mal sehen. Deshalb bin ich auch dankbar, wenn Ihr im Forum auf meine Bildfragen lediglich sagt, das ist ein Cortinarius.

Falls Du noch mehr Ratschläge hast, ich nehme sie gerne an.