: Hallo, Diana,

: in Ergänzung dazu noch: Jedenfalls ist er nie, wie von Dir beschrieben,
: "leicht gelblich" [oder später auch noch
: "grünlich"]... bei jungen Pilzen ist es allerdings für einen
: Anfänger vielleicht schwieriger mit dem Unterscheiden (außer
: Geschmacksprobe, aber das ist nicht angenehm...).

: Außerdem hat der Steinpilz ein helles (weißes) Netz am Stiel, während der
: "Bitterling" (Gallenröhrling) ein "schmutzig-dunkles",
: graues hat.

: Hoffentlich hilft Dir das weiter,

: Monika

Hallo, der Gallenröhrling hat einen ockerbraunen Stiel (nicht grau) mit einem kräftigen Netz.
Der Steinpilz hingegen hat einen weißen bis ins leicht gräuliche gehenden Stiel der auf seiner Oberfläche eher glatt ist. Es steht zwar in vielen Pilzbüchern, daß er ein deutliches Netzt hat, in Wirklichkeit hat er allenfalls ein zart angedeutetes Netz. Die Hutoberfläche eines Steinpilzes ist glatt und oft feucht, die braune Farbe des Hutes enthält oft einen dezent rötlichen Ton. Der Hut des Gallenröhrlings ist typischerweise samtig und oft trocken, die Farbe geht ins Ockere. Einen ausgewachsenen Steinpilz, bzw. Gallenröhrling kann man wegen der Färbung der Röhren nicht verwechseln. Tückisch wirds bei Jungpilzen, perfiderweise haben beide auch ähnliche Standortvorlieben, so daß man sie oft an den selben Stellen findet. Sie mögen aber beide unterschiedliches Wetter: Die Gallenröhrlinge brauchen nicht viel Regen, die findet man daher oft in einem relativ trockenen Wald, wo sonst an Pilzen nicht viel los ist. (Oft vor den Steinpilzen) Wenn es dann ordentlich regnet, wirds dem Gallenröhrling zu feucht und die Steinpilze kommen. Wenn ich im Wald Gallenröhrlinge finde, weiß ich ,daß nach Steinpilzen gar nicht erst zu schauen brauche. Andererseits habe ich noch niemals einen Gallenröhrling gefunden, wenn ich gleichzeitig Steinpilze im Wald gefunden habe. Die Möglichkeit, sich eine Steinpilzpfanne mit einem einzelnen Gallenröhrling zu versauen, schätze ich somit als ziemlich unwahrscheinlich ein. In den gerne zitierten Geschichten dieser Art lag wohl eher eine reine Gallenröhrlingsmahlzeit vor. (Also wirds auch nicht ganz so schade für die weggeworfenen Pilze gewesen sein, die im übrigen auch als giftig gelten, obwohl ich es für unmöglich halte, sich mit diesem Pilz zu vergiften.)
Ich habe zum Beispiel einmal zwei Pilzsammler getroffen, die sich durch ihre Euphorie über ihre grandiosen Pilzfunde bemerkbar machten. Ich kam neugierig etwas näher, um den Grund der Freude zu erfahren. Ich ahnte bereits, daß sie sich über Gallenröhrlinge freuten, denn in diesem Wald -das hatte ich bereits feststellen müssen- war es noch zu trocken, und es gab keine Pilze bis auf eben erstaunlich viele Gallenröhrlinge. Sie sagten mir sie hätten so viele Steinpilze gefunden wie noch nie, ihre ganze Tasche sei voll. (Eine Netztasche, in der ich mit einem Seitenblick, meine Schadenfreude genießend, wie ich gestehen muß, lauter Gallenröhrlinge erblickte.) Die vorgezeigten Exemplare gehörten der selben Spezies an, und ich sagte ihnen, das es sich ja um Gallenröhrlinge handele. Zunächst wollten sie mir auf gar keinen Fall glauben, aber die ultimative Geschmacksprobe überzeugte sie schließlich. Als nächstes mußte ich sie noch davon überzeugen, daß die Pilze in der Tasche auch keine Steinpilze seien, was sogar noch schwerer war. Letztenendes landeten die unschuldigen Pilze im hohen Bogen unter wütenden Bemerkungen auf dem Waldboden. Und für mich war es nun etwas leichter geworden, ertragen zu müssen, auch nichts gefunden zu haben.

Eines muß man noch sagen, weil es in einigen Pilzbüchern falsch steht: Der Gallenröhrling riecht gar nicht übel, mit Geruch lässt sich da also nicht viel machen.