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Moin Hajo,
Matzinger hat ja schon geschrieben, dass 50 g Knolli reichen, um einen in die ewigen Pilzgründe zu katapultieren.
Hast du einen Knolli im Pilzkorb liegen und er sport dabei auf die anderen Pilze, ist kein Schaden zu befürchten. 1. sind Sporen, wie Birgit richtig schrieb, unverdaulich, 2. ist die Menge zu gering, selbst für einen Leberschaden, 3. nehme ich nicht an, dass du den Pilz in deinem Korb derart zerbröselst, dass Lamellen oder andere Reste an den übrigen Pilzen hängenbleiben, 4. gehören Pilze, die bestimmt werden sollen, in einen Extra-Korb.
Die tödliche Dosis bezieht sich auf die Mengen an Pilz, die über den Verdauungstrakt aufgenommen werden. Du kannst einen Knollenblätterpilz in der Hand halten, bis er verschimmelt, und du würdest dich nicht vergiften können: Das Amanitin-Molekül ist so groß, dass es nicht durch die Haut diffundieren kann. Auch bei einer Verkostung, bei der du das Pilzstückchen wieder ausspuckst, wirst du dich nicht vergiften können. Die Menge reicht nicht, und außerdem wird das Amanitin, wiederum aufgrund seiner Größe, auch nicht durch die Mundschleimhaut aufgenommen. Einen Leberschaden riskiert, wer regelmäßig kleinste Mengen des Pilzes zu sich nehmen würde (schleichende Vergifting). Aber ist eine Verkostung tatsächlich notwendig?
Alles in allem: Der Knollenblätterpilz ist tödlich giftig, und er sollte in keiner Weise verharmlost werden. Aber für Panik besteht auch kein Grund.
Grüsslis
Thomas
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