: hallo!

: meine fragen: hat jemand erfahrung mit mohrenköpfen als einzelgericht? sie
: schmeckten schon roh sehr gut und werden bei gerhardt als wohlschmeckend
: bezeichnet.

Gisela Lockwald hat in ihrem Buch ein hervorragendes Rezept zu Mohrenkopf mit Zucchini. Letztes Jahr probiert und seitdem süchtig!

: ich konnte nach gerhardt (1200) den rötelritterling nicht genau bestimmen.
: für nuda sprach der angenem würzige geruch.
: für den sordida var. lilacea dagegen der fleischbräunliche scheitel der
: mittel bis älteren exemplare und dass der pilz eher dem foto von sordida
: als dem von nuda ähnelt (junge exemplare waren dunkellila und auf keinen
: fall violett)
: kann mir jemand hinweise geben?

Einen "angenehm würzigen" Geruch würde ich keinem von beiden zugestehen. Nuda hat einen süßlichen Geruch, den ich gar nicht so sehr angenehm finde (o.k., Nebelkappen sind noch etwas schlimmer ...). Sordida riecht nach ziemlich nix, eher etwas erdig. Fleischbräunlicher Scheitel spricht für nuda, sordida ist einfarbig fleischbräunlich oder gar nicht. Ein gutes Merkmal ist auch die Hygrophanität (Wasserzügigkeit, so wie beim Stockschwämmchen). Sordida ist hygrophan (allerdings nicht gar so auffällig wie Stockschwämmchen oder Faserlinge), nuda nicht. Sordida ist gewöhnlich schmächtig, dünnstielig und kommt an nährstoffreicheren Standorten vor: Stickstoffreichere Auwälder, Wegränder, Komposthäufen, Halden, Deponien, Gärten, etc. Nuda eher in der Laubstreu, wo ich sordida noch nie fand. Allerdings ist die Ökologie nur ein Hinweis, kein absolutes Trennmerkmal. Hygrophanität, Geruch, Statur und meist auch die Färbung sind in dieser Reihenfolge die besten Trennmerkmale. Etwaige Sporenunterschiede wie in der FAN beschrieben konnte ich bei meinen Funden nicht nachvollziehen.
Übrigens sind Frühjahrsfunde bei mir meist L. sordida, trotz der dann immer größeren Statur.

Essbar sind wohl beide.

: die kuhröhrlinge werden im fleisch als blassgelblich und fleischrötlich
: verfärbend beschrieben.
: meine exemplare verfärbten sich auf druck am stiel bläulich, auf druck auf
: die huthaut (sie waren voller gras und laub, daher musste ich etwas rabiat
: vorgehen) bläulich-rötlich-fleckig und in der pfanne schliesslich
: fleischrötlich. habe ich suillus bovinus verspeist?

Kaum.
Suillus bovinus wird nicht blau, schon gar nicht AUF dem Stiel oder dem Hut.
Frag mich aber nicht was dann.

Gruß,
Andreas