Hallo Achim,
das Hauptproblem beim Pilzanbau auf Massivholz sind mögliche Fremdinfektionen. D. h. mit dem Schlagen des Holzes entstehen durch die Schnittflächen und Verletzungen der Rinde „offene Wunden“, wobei man die Rinde gut mit der menschlichen Haut vergleichen kann. Aus diesem Grund versehe ich diese „Wunden“ mit einer Art Pflaster: Die Schnittflächen und Verletzungen der Rinde streiche ich sofort nach dem Einschlag grundsätzlich mit Latex- Farbe. Ein weiterer Grund für Fremdinfektionen scheint mir in der eigentlichen Technik der Beimpfung zu liegen. Wenn beschaffbar, bitte mit sog. Impfdübeln arbeiten. Das ist nach meiner Erfahrung die sicherste Möglichkeit der Impfung. Ich halte auch nichts von der sog. Keilschnittmethode, da auch hier oft Fremdinfektionen zu beobachten sind. Bei größeren Durchmessern der Hölzer (ab 20 cm) kann auch die Schnittflächenmethode empfohlen werden, die erstmals in der DDR „kreiert“ wurde: Eine 1 cm Schicht Substratbrut auf eine Folie- Unterlage streuen, darauf einen Stammabschnitt stellen. Darauf wieder Brut und wieder einen Stammabschnitt. Das kann solange fortgesetzt werden, bis der Stapel instabil wird. Als oberer Abschluss 1 Schicht Brut mit einem „Deckel“ aus Steinplatten, Ziegeln dgl.!
Um auf Deine Frage zurückzukommen: Aufgrund des Bildes glaube ich nicht, dass Du von diesem Holz jemals Shii- Take Pilze ernten wirst. Das Holz ist von einem Konkurrenzpilz besiedelt worden und hat den Shii- Take möglicherweise gekillt.
Gruß G.
: Guten Tag Pilzfreunde,
: im April diesen Jahres habe ich vier frisch gefällte Birkenstämme mit
: Shiitake-Brut geimpft. Vor kurzem erschien an den Stämmen ein Myzel, aus
: dem nach ein paar Tagen irgendwelche Baumpilze hervorgingen.
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: Nun möchte ich gern wissen, ob das Shiitake-Experiment gescheitert ist oder
: ob die Stämme mit dem Myzel zweier Pilzsorten durchwachsen werden können.
: Mit freundlichen Grüßen
: Achim Gocht