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Pilze Pilze Forum Archiv 2001
Anno 1917- Wirtschaftliche Ausnutzung von Pilzen!
Geschrieben von: Ralf
Datum: 15. Dezember 2001, 07:24 Uhr
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Hallo Pilzfreunde, Ihr erinnert Euch an das "Taschenbuch für deutsche Pilzsammler" von Professor Ernst Walther, Oberlehrer an der 2. höheren Mädchenschule und dem Lehrerinnnen-seminare zu Leipzig, erschienen anno 1917? Bereits vor einiger Zeit hatte ich daraus das Kapitel X "Ein Wort über das Pilzesammeln in seiner Bedeutung für den innern Menschen" ins Forum gestellt. Es ist bei Euch auf ein positives Echo gestossen. Daher habe ich nochmals die Tastatur betätig und stelle einen weiteren Abschnitt, nämich über die Verwendung von Pilzen, vor. Er hat mich mich köstlich amüsiert. Allerdings: was aus heutiger Sicht vielleicht kurios anmutet, wird damals zur Zeit des 1. Weltkriegs ein Mittel zum Überleben gewesen sein, denn die Menschen haben gehungert. VII Weitere wirtschaftliche Ausnutzung der Pilze Prof. Walther teilt die Pilze in drei Gruppen ein - Speisepilze - "Mittelgut", - minderwertige Pilze -und fährt dann fort: "....Während man zu den letzten beiden Gruppen zum Zwecke menschlicher Ernährung im wesentlichen nur als Notbehelf zu greifen pflegt, können sie dagegen bei der Viehfütterung in sehr vorteilhafter Weise Verwendung finden.
Des weiteren hat sich eine Verwendung der Pilze als Beigabe zum Weichfutter für Hühner als probat erwiesen. Es sei hierbei auf eine interessante und sehr
Ferner ist foplgende Maßnahme in Gebrauch: Allerlei von Insektenlarven angegangenes Pilzmaterial wird auf einen Haufen geschichtet, bis es durchaus von Maden wimmelt. Dann wird es den Hühnern vorgeworfen, die mit großem Eifer bemüht sind, die fetten Maden herauszusuchen. Am häufigsten und stärksten von Maden befallen pflegen zu sein Perlpilz, Edelreizker, Täublinge, Rotfußröhrling, Kuhpilz. Ein Bekannter des Verfassers wendet übrigens dieses Fütterungsverfahren in der Pilzzeit sogar seinem Rotkehlchen mit gutem Erfolge an. Schließlich sei noch darauf hingewiesen, daß Pilze jeder Art, selbst die giftigsten nicht ausgeschossenen, mit Erde vermischt schon nach 5-6 Wochen vollständig verfault sind und dann einen Dünger ergeben, der infolge seines Gehaltes an Phosphorsäure und Kali einen nicht zu unterschätzenden Nutzwert hat. (Freilich dürfte hierbei doch zu erwägen sein, ob nicht bei einer für diesen Zweck ausgiebig betriebenen Sammlung der Pilze mit der Zeit eine allgemeine Verarmung des Waldes eintreten müßte infolge einer Verminderung der Sporenerzeigung und Sporenverbreitung.)" Soweit Prof. Walther zur wirtschaftlichen Ausnutzung von Pilzen anno 1917. Mich würde es sehr interessieren, ob Ihr aus alter Zeit ähnliches oder etwas anderes über die Verwendung der Pilze kennt. Bitte berichtet doch einmal! Dank und Gruss Ralf
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