Hallo Dieter (und alle anderen Pilzverrückte),
: Bisher hab ich
: die Camera auch auf den Boden gelegt oder mit Mini-Stativ gearbeitet. Das
: wurde gut mit meiner Casio, die einen Mindestabstand von 7 cm vom Objekt
: erzwang, wird aber bei den 2cm-Abstand meiner Nikon jetzt schwieriger.
: Evtl. wächst unter schlechten Lichtverhältnissen irgendein kleiner
: Ascomycet an einem Baumstumpf in 1 m Höhe und dann hat man erstrecht ein
: Problem. Die Lösung für Beides, also Aufnahmen am Boden und zugleich in
: der Höhe hab ich im Sommer bei J.Christan (dem Ramarien-Spezialisten)
: gesehen: ein Benbo-Stativ. Es führt die sonst übliche Mittelstange (im
: Stativzentrum) quasi außen vorbei und erlaubt bei beliebig weit unabhängig
: spreizbaren Stativbeinen Fotos direkt vom Boden bis in übliche Stativhöhe.
Schade, daß das Benbo mit knapp 400 DM alles andere als billig ist ...
Ich habe, genau wie Du, eine Nikon und kämpfe ebenfalls mit dem geringen
möglichen Abstand von 2 cm zum Objekt der Begierde. Momentan praktiziere
ich folgende Lösung:
- die Kamera lege ich auf einen 'Knieschoner' auf (gibt's z.B. bei
'Dehner' für den Gärtner). Es handelt sich dabei einfach um eine Art
Styrophor-Knie-Kissen. Bis zu einer Belichtungszeit von 1/2 Sekunde
(und sicherheitshalber mehreren Aufnahmen - manche verwackeln halt doch)
langt das schon
- bei längeren Belichtungszeiten wäre es UNBEDINGT nötig, mit dem
Selbstauslöser zu arbeiten, aber Nikon hat da so seine Probleme bei der
Kombination Makro+Selbstauslöser (geht bei der 950 gar nicht und bei der
990 und 995(?) nur recht umständlich). Deshalb arbeite ich hier mit einer
zusätzlichen Beleuchtung (momentan verschiedene ((LED-)Taschen-)Lampen).
- wichtig sind noch u.a. folgende Punkte:
a) Weißabgleich!!! (am besten manuell)
b) Manuelles Scharfstellen (der Autofocus sieht am liebsten den Boden
und nicht den Pilz(hut))
c) Manuelle Blendenwahl wegen der Tiefenschärfe. Bekanntlich ist diese
umso 'besser', umso größer die Blendenzahl ist bzw. umso kleiner die
Blendenöffnung. Aber: nicht übertreiben, weil bei 'extremen' Blenden
wieder Spaltbrechungen etc. die Qualität des Bildes verschlechtern. Bei
der Nikon 990 habe ich ca. Blende 7-8 als optimal erkannt.
d) Die 'Film'-Empfindlichkeit läßt sich bei den Digitalen meist in einem
gewissen Bereich regulieren (bei meiner Nikon von 100 bis 400). Da bei
Makroaufnahmen ja immer Lichtmangel herrscht, ist man hier sehr in Ver-
suchung, diesen durch drehen an der Empfindlichkeit auszugleichen. Aber
leider erkauft man sich diesen Vorteil nur unter einer (deutlichen) Ver-
schlechterung des Bildrauschens. Also: wenn möglich mit der niedrigsten
Empfindlichkeit arbeiten.
Weitere interessante Digi-Informationen (leider nur englisch) unter:
http://webpages.charter.net/bbiggers/DCExperiments/index.html
Thomas