Hi Thomas,
das kann ich nicht beurteilen, weil ich mich mit den Käfern nicht auskenne. Ich war und bin jedenfalls von diesen Artikeln mit phantastischen Dokumentationen der (noch lebenden) Autorin außerordentlich beeindruckt. Sie lebt in Bamberg. In der Mykologie ist es jedenfalls so, dass man ohne die Werke der "Alten" gar nicht anfangen braucht. Jeder ernsthafte Ascomycetologe hat den Rehm, den Seaver, den Fuckel, den Boudier und weitere Klassiker, die "Agaricologen" haben den Ricken, den Bresadola, den Konrad & Maublanc, den Schroeter, um nur mal Namen zu nennen, deren Werke ca. 100 Jahre +/- 20 alt sind, und wenn es um Erstbeschreibungen geht, dann muss man sogar auf die ältesten Werke zurück greifen (z. B. Persoon, Fries, Albertini & Schweinitz, Gebr. Saccardo usw.). Ich kann mir nicht vorstellen, dass es in anderen Wissenschaftsgebieten anders sein soll. Und - um auf Deine Frage zurückzukommen - so gesehen sind Publikationen, die "erst" 50 Jahre alt sind, doch geradezu aktuell! So sehe ich es jedenfalls. Leider sind die genannten Werke nur deshalb wenig beachtet, weil sie in einer fremden Sprache (meistens Latein) verfasst sind. Ein cleverer Übersetzer könnte vielleicht Geld verdienen, wenn er so etwas übersetzt und damit auch den (nicht fremdsprachigen) Hobbywissenschaftlern zugänglich machen würde.
Übrigens: ich bin auch kein Profi-Mykologe, sondern Schutzmann, aber ich habe als ehemaliger Klosterschüler Latein gelernt, und auch Französisch und Englisch. Abschließend denke ich aber jetzt, dass wir vom Anfang des Forum- Themas "Zecken" nun SEHR abgeschweift sind, es ging über die Kathegorien von Pilzlern über persönliche Befindlichkeiten (irgendjemand hat sich über die Bezeichnung Mykophage=Pilzfresser aufgeregt) bis schließlich zu den Pilzkäfern. Ich denke, wir sollten das Thema jetzt nicht weiter ausweiten. Der Karl Keck hat sicher nicht gewollt, dass das alles in Gang kommt, sondern er wollte nur darauf aufmerksam machen, dass die Zecken "wieder aktiv" sind.
In diesem Sinne beste Grüße aus der Eifel, Heinz Ebert
: Moin Heinz,
: welchen wissenschaftlichen Wert hat ein Artikel über Käfer in Pilzen aus den
: 50er Jahren heute noch? Kann man einem solchen Beitrag heute noch
: wissenschaftliche Erkenntnisse entnehmen oder hat die – ich nenn’ es mal –
: „Pilz-Käferkunde“ seit dieser Zeit tatsächlich so wenig Fortschritte
: gemacht?
: Ich frage deshalb, weil ich letztens ein Buch über Architheutis, dem
: Riesenkalmar, gelesen habe, in dem ältere Forschungsergebnisse dem
: aktuellen Stand des Wissens gegenübergestellt wurden und es da doch ganz
: erhbeliche Unterschiede gibt.
: Grüsslis
: Thomas